Luzern

Stadtregierung will 40 Millionen in Velostrassen investieren

05.11.2021, 11:59 Uhr
· Online seit 05.11.2021, 11:54 Uhr
In der Stadt Luzern soll das Velowegnetz innerhalb von zehn Jahren mit sternförmigen Hauptrouten ergänzt werden. Die Stadtregierung nimmt einen Gegenvorschlag an und sieht einen Ausbau ins Velonetz im Umfang von 40 Millionen Franken vor.
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Die Initiative verlangt die Schaffung von breiten und vortrittsberechtigten Velostrassen, die auf eigenen Trassees geführt werden. Das mindestens 20 Kilometer lange Netz soll aus sternförmig in die Stadt führenden sowie tangential verlaufenden Velowegen gebildet werden. Je Fahrtrichtung sollen die Velohauptrouten mindestens zwei Meter breit sein.

Kein durchgehendes Velowegnetz

Die Initiative war im Sommer 2020 mit 1617 gültigen Unterschriften eingereicht worden. Für das Zustandekommen nötig sind 800 Unterschriften. Pro Velo reagierte mit der Initiative auf die Tatsache, dass es in der Stadt noch kein durchgehendes Velowegnetz gebe und dass immer mehr Velofahrerinnen und Velofahrer, auch mit unterschiedlicher Geschwindigkeit, unterwegs seien.

Um zu prüfen, ob die Initiative umsetzbar sei, erstellte die Stadtregierung auf der Basis bestehender Planungsgrundlagen einen Velonetzplatz, der Hauptrouten in der Länge von 47 Kilometer umfasst. Das Resultat war, dass nach den Vorgaben der Initiative nur ein Drittel der Hauptrouten einfach realisiert werden könnte und ein Drittel nur schwierig umsetzbar sei. Eine weitgehende Trennung vom Autoverkehr könne nicht erreicht werden, es könnten auch nicht alle Quartiere erschlossen werden, hält die Stadtregierung fest. Die Initiative könne somit nur «sehr schwierig» erfüllt werden.

Gute Lösungen werden verhindert

Die von der Initiative verlangte Breite der Fahrspuren verhindert gemäss Stadtregierung situations- und kostengerechte und Lösungen und widerspricht bestehenden Normen. Nicht einmal der bestehende «Velohighway» von Luzern Richtung Kriens würde den Forderungen der Initiative entsprechen, erklärte die Stadtregierung.

Die Stadtregierung lehnt die Initiative deswegen ab und stellt ihr, weil er ihr Anliegen teilt, einen pragmatischeren und realistischeren Gegenvorschlag gegenüber. Der Gegenvorschlag führe zwar auf einzelnen Abschnitten zu Komforteinbussen, dafür könne im Vergleich zur Initiative ein grösseres und zusammenhängendes Netz geschaffen werden.

Millioneninvestitionen nötig

Um den Gegenvorschlag umzusetzen, müssten innerhalb von zehn Jahren 40 Millionen Franken investiert werden. Ein Teil davon ist bereits in laufenden Projekten enthalten oder würde im Rahmen von separaten Grossprojekten umgesetzt. Es verbleiben gemäss Bericht und Antrag noch Kosten von 17,5 Millionen Franken.

Weiter möchte die Stadtregierung die Planung einer Velo- und Fussgängerbrücke über die Reuss in Reussbühl in Angriff nehmen. Zur Umsetzung des Gegenvorschlags soll zudem das Stellenetat um 1,4 Stellen aufgestockt werden. Die Stadtregierung beantragt dem Parlament deswegen einen Sonderkredit von total 19,5 Millionen Franken.

veröffentlicht: 5. November 2021 11:54
aktualisiert: 5. November 2021 11:59
Quelle: sda

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