Hotline-Betreiber des Bundes kritisiert Contact-Tracing der Kantone
Quelle: PilatusToday
Die Kantone würden sich zu wenig für die App interessieren würden, sagt Andy Fischer, CEO des Medizindienstleistungsunternehmens Medgate, der die SwissCovid App betreibt gegenüber der «Luzerner Zeitung». Die Kantone haben keine Lust auf den Mehraufwand, welcher die Warnmeldungen mit sich bringen. Ein happiger Vorwurf.
Das Problem beginnt jedoch bereits früher. So hat von rund 750 Infizierten, die die SwissCovid App benutzen, nur ein Drittel in der App angegeben, das ihr Coronatest positiv ausgefallen sei. In Luzern hat sich beispielsweise erst eine Person aufgrund der Warnung über die App beim Kantonsarzt gemeldet.
App als Ergänzung zum Contact-Tracing
Beim Kanton Luzern heisst es auf Anfrage von PilatusToday und Tele 1: «Es ist juristisch heikel, alleine gestützt auf eine App-Mitteilung eine Anordnung zur Quarantäne auszusprechen, bei deren Nichteinhaltung strafrechtliche Konsequenzen drohen.»
Von den über zwei Millionen Personen, die die SwissCovid App runtergeladen haben, ist sie nur bei 14 Prozent aktiv geschaltet. Das Contact-Tracing ist also aus Sicht des Bundes und der Kantone weiterhin nötig. Die App sei lediglich eine Hilfe, wenn sich Personen, die eine Warnung erhalten, von sich aus beim Kanton melden.
(hch)