Rückkehr der Maske in den USA – und bei uns?

Im öffentlichen Verkehr, am Flughafen und im Flugzeug, beim Shoppen und an anderen vielbesuchten Orten: Expertinnen und Experten in den USA raten erneut dazu, eine Maske zu tragen. Dies nicht nur zum Schutz gegen das Coronavirus – sondern gegen das Phänomen der «Tripledemic» (Tripledemie) mit Grippe, RS-Virus und Corona, das derzeit Millionen von Erwachsenen und Kindern in die Betten zwingt und die Spitalauslastung ansteigen lässt.

«Schutz vor allen Erkrankungen»

«Masken schützen vor allen Formen von Atemwegserkrankungen, nicht nur vor Covid», sagt ein Epidemiologe des Weill Medical Colleges in New York gegenüber der «Washington Post». «Es muss sich dabei um Masken von hoher Qualität handeln, die konsequent und korrekt getragen werden sollen.»

Nicht nur die Maskenempfehlungen werden angepasst, auch könnte die Maskenpflicht in den USA wieder Thema werden – unter anderem in Los Angeles, wo die Spitalauslastung in den vergangenen Wochen stark angestiegen ist. In anderen Städten und Staaten sieht die Situation ähnlich aus.

78 Prozent der Intensivbetten sind belegt

In der Schweiz waren die Spitäler zuletzt zu rund 84 Prozent ausgelastet, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am 13. Dezember meldete. Auf den Intensivstationen waren rund 78 Prozent der Betten ausgelastet. Die Neuinfektionen mit dem Coronavirus sind gesunken – es ist allerdings auch davon auszugehen, dass sich Personen mit Symptomen seltener testen lassen.

Allgemein seien derzeit «viel mehr Menschen krank» verglichen mit dem Winter vor der Pandemie, sagt der Infektiologe Jan Fehr gegenüber «watson.ch». Wegen der Pandemie und der begleitenden Schutzmassnahmen seien die Immunsysteme vieler Menschen untrainiert.

Maske im nahen Ausland weiter angesagt

Eine Maskenpflicht besteht in der Schweiz seit dem Frühling nicht mehr. Das BAG rät aber weiterhin dazu, eine Maske zu tragen – zumindest in Situationen, in denen ein erhöhtes Übertragungsrisiko besteht. Im Gesundheitswesen tragen die Angestellten in vielen Bereichen wieder Masken. Gut möglich, dass auch in der Schweiz wieder eine Maskenpflicht diskutiert wird, sollte sich die Lage in den Spitälern weiter zuspitzen.

Im nahen Ausland, etwa in der Deutschen Bahn oder im österreichischen ÖV, besteht nach wie vor eine Empfehlung zum Mund-Nasen-Schutz. Infektiologe Fehr befürwortet keine generelle Maskenpflicht «immer und überall». Es sei an der Zeit, zu einer «Normalisierung des gesellschaftlichen Lebens» zurückzufinden. Aber: «Eine Maske im Winter macht Sinn, wenn viele Menschen auf engem Raum zusammen sind.»