Point de Presse

Skifahren ohne Zertifikat noch nicht fix – Termin für Booster-Impfung weiter offen

19.10.2021, 18:15 Uhr
· Online seit 19.10.2021, 16:58 Uhr
Die Expertinnen und Experten des Bundes haben am Dienstagnachmittag über die neuesten Entwicklungen in der Coronapandemie informiert. Das wichtigste der Pressekonferenz kannst du in unserer Zusammenfassung nachlesen.

Quelle: CH Media Video Unit / Melissa Schumacher

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«Die Lage kann als relativ gut eingestuft werden, allerdings trüben ein paar dunkle Wolken den Horizont.», so Patrick Mathys heute an der Medienkoferenz. Wegen des schlechten Wetters verweilen wieder mehr Personen in Innenräumen. Dazu kommt, dass die Schulen wieder ihren Unterricht aufgenommen haben und die Impfgeschwindigkeit aktuell nicht ausreichen würde. Deshalb stufen die Experten des Bundes die epidemiologische Lage noch immer als ungünstig ein.

Trendwende in vereinzelten Kantonen

In vielen Kantonen hätte eine Trendwende stattgefunden und die Fallzahlen steigen wieder. National sei diese Auswirkung jedoch noch nicht spürbar, denn bevölkerungsstarke Kantone wie Zürich haben noch immer sinkende Zahlen. Untersuchungen des Abwassers zeigten jedoch wieder einen Anstieg der Infektionen. «Das Infektionsgeschehen ist derzeit in der Zentral- und Ostschweiz am grössten», so Mathys.

Eine Journalistin sprach Patrick Mathys auf die Normalisierungsphase an, welche der Bund einmal angekündigt hatte. Mathys verwies auf die epidemiologische Lage, welche noch immer ungünstig wäre. Deshalb könne man nicht von weiteren Öffnungsschritten ausgehen. «Es sind noch genügend Menschen empfänglich für das Virus», so Mathys. Er betonte erneut, dass eine steigende Impfquote zu mehr Freiheiten führen würde.

Quelle: CH Media Video Unit / Melissa Schumacher

Falschinformationen stoppen

Rudolf Hauri wollte mit den Falschinformationen aufräumen. «Covid-19 ist keine Krankheit der Hochbetagten.», sagte der Kantonsarzt. Es seien alle Altersgruppen betroffen. Auch mache eine Impfung nicht unfruchtbar, eine Erkrankung an Covid-19 könne jedoch zu einer Totgeburt führen. Genauere Informationen erhalte man durch Fachleute wie Hausärzte, Apotheken oder Beratungsstellen.

Über 10'000 Tests am Tag weniger

Dass die Tests nicht mehr kostenlos sind, hätte man bemerkt. So werden anstelle von 35'000 Tests pro Tag nur noch 24'000 Tests gemacht. Trotzdem hätte man einen guten Überblick über die Lage, da auch das Abwasser kontrolliert würde, so Patrick Mathys.

Rudolf Hauri übte Kritik an den Testzentren aus. Besonders nasale Abstriche lösten Diskussionen aus. Die Kantone müssten aktiver werden und Testzentren kontrollieren und die Tests analysieren. Wie Rudolf Hauri sagte, könne es nicht sein, dass mit dem Zertifikat nach dem Test ein Schutz vorgegaukelt wird.

Wann kommt die Booster Impfung? 

Noch immer sei man in den Abklärungen für die Booster Impfung, weshalb auch am Dienstagnachmittag kein genaues Datum genannt wurde. Wie Mathys jedoch sagt, stehe immungeschwächten Personen schon jetzt eine Booster Impfung für zur Verfügung.

Zertifikatspflicht in den Skigebieten: Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen

Die Experten des Bundes waren über das Vorpreschen der Bergbahnen bei der Zertifikatspflicht überrascht. «Es wird der Bundesrat entscheiden, ob in den Bergbahnen eine Zertifikatspflicht kommt oder nicht», sagte Mathys am Dienstagnachmittag. Auch Milo Puhan, Direktor des Instituts für Epidemiologie an der Universität Zürich, sagt, dass er nicht weiss, was die Auswirkungen wären. Wie Puhan sagte, wäre das Weglassen der Zertifikatspflicht aktuell wohl vertretbar. Würde sich die Lage jedoch wieder verändern, so wäre es wohl nicht mehr so.

Quelle: CH Media Video Unit / Melissa Schumacher

Die Bergbahnen krebsen indessen wieder zurück. Gegenüber «Nau.ch» präzisiert Benedicta Aregger, Vizedirektorin vom Verband Seilbahnen Schweiz: «Wir möchten festhalten, dass der Seilbahnverband zu keinem Zeitpunkt etwas beschlossen hat.» Man habe lediglich zum Stand der Gespräche anlässlich der Generalversammlung informiert.

Long-Covid-Studien 

Seit dem März 2020 wurde am Uni-Spital Genf eine Sprechstunde für Long-Covid-Patienten ins Leben gerufen. Schon über 1000 Personen haben diese in Anspruch genommen, wie Mayssam Nehme vom Unispital Genf sagte. Auch wurde eine Studie mit 4000 Betroffenen gemacht, wie Milo Puhan von der Universität Zürich mitteilte. Viele Betroffene beklagten Erschöpfung und Beeinträchtigungen des Gedächtnisses, welche länger andauern würden. Ziel der verschiedenen Studien und der Sprechstunde ist mehr über Long-Covid herauszufinden. Am Uni-Spital Genf wird derzeit versucht, mit betroffenen eine REHA durchzuführen.

(red.)

veröffentlicht: 19. Oktober 2021 16:58
aktualisiert: 19. Oktober 2021 18:15
Quelle: PilatusToday

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