Das Terrornetzwerk El Kaida hat sich zum Anschlag auf die pakistanische Oppositions-Politikerin Benazir Bhutto bekannt. Dies teilten die US-Bundespolizei FBI und die US-Behörde für Heimatsicherheit mit. Sie beriefen sich auf islamistische Webseiten. Die frühere pakistanische Ministerpräsidentin Benazir Bhutto war gestern in der Stadt Rawalpindi getötet worden. Sie wurde nach einer Wahlkampfveranstaltung von einem Selbstmordattentäter umgebracht. Dieser feuerte nach Polizeiangaben mehrmals auf die 54-jährige und sprengte sich dann in die Luft.
Die Bluttat führte zu Demonstrationen und gewaltsamen Ausschreitungen im ganzen Land. Vier Menschen seien in der Hafenstadt Karachi ums Leben gekommen, vier in der ländlichen Provinz Sindh im Süden des Landes und zwei in Lahore, erläuterte ein Sprecher des pakistanischen Innenministeriums. Andernorts brannten Fahrzeuge, Geschäfte und Autoreifen, in Jacobabad wurde das Gerichtsgebäude angezündet. In zahlreichen Städten waren auch Schüsse zu hören.
Oppositionspolitiker Nawaz Sharif kündigte den Boykott der für den 8. Januar geplanten Parlamentswahl an. Er rief die Bevölkerung auf, am Freitag mit einem landesweiten Streik gegen die Ermordung der Oppositionspolitikerin zu protestieren. Staatschef Pervez Musharraf ordnete eine dreitägige Staatstrauer an. Zugleich verfügte er die Schliessung aller Schulen, Geschäfte, Unternehmen und Banken im Land.
Der Leichnam von Bhutto wurde inzwischen in den Süden von Pakistan gebracht. Die Politikerin soll in ihrem Geburtsort beigesetzt werden.