Sexuelle Übergriffe auch in staatlichen Kinderheimen
Auch in staatlichen Heimen der DDR hat es offenbar zahlreiche Fälle von sexuellem Missbrauch an Kindern und Jugendlichen gegeben. Die Leiterin der Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau in Sachsen, Gabriele Beyler, sagte dem Berliner «Tagesspiegel» in der Donnerstagsausgabe, bei ihr hätten sich bislang 25 ehemalige Insassen von DDR-Kinderheimen gemeldet, die von sexuellen
Übergriffen durch Erzieher berichteten.
Insgesamt gab es in der DDR 474 staatliche Kinderheime. Davon waren 38 sogenannte Spezialkinderheime und 32 Jugendwerkhöfe, in denen jene Kinder lebten, die als schwer erziehbar und verhaltensauffällig galten. Kolbe sagte dem «Tagesspiegel», der sexuelle Missbrauch in diesen Heimen «scheint einen beachtlichen Umfang gehabt zu haben».