11 Tote nach Gewaltverbrechen in Hanau (D)

20.02.2020, 06:47 Uhr
· Online seit 20.02.2020, 05:46 Uhr
Über die Hintergründe der Tat weiss die Polizei noch nichts
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Nach Schüssen im hessischen Hanau sind elf Menschen tot. Am frühen Morgen sei der mutmassliche Täter leblos gefunden worden. Es gebe keinen Hinweis auf weitere Täter. Dies teilte ein Polizeisprecher mit.

An zwei verschiedenen Orten seien gegen 22 Uhr am Mittwochabend Schüsse gefallen, teilte die Polizei mit. Es gebe noch keine gesicherten Erkenntnisse zu den Hintergründen. Ein Sprecher sagte, es könne sich um "eine Beziehungstat oder eine wahllos begangene Tat" handeln. Die Beamten machten keine Angaben zur Identität und Nationalität der Opfer.

Im Bereich Heumarkt wurden demnach drei Menschen getötet und mindestens eine Person schwer verletzt. Ein Polizeihubschrauber kreiste über der Stadt. Ein dunkler Wagen sei von dort davongefahren.

Ein weiterer Tatort liege am Kurt-Schumacher-Platz. Er befindet sich etwa zweieinhalb Kilometer vom Heumarkt entfernt im Stadtteil Kesselstadt. Dort kamen der Polizei zufolge fünf Menschen ums Leben. Später drang die Polizei in eine Wohnung ein, wo weitere Todesopfer entdeckt wurden, eines davon soll der Täter sein.

Patronenhülsen vor Döner-Imbiss

Vor einem Döner- Imbiss am Heumarkt lagen nach Angaben eines dpa-Reporters Patronenhülsen. Die Spuren wurden mit Farbspray markiert. Die Polizei sperrte den Tatort am Heumarkt weiträumig ab. Polizisten mit Maschinenpistolen sicherten die Umgebung.

Menschen standen in der Nähe der mit Flatterband abgesperrten Bereiche, einige weinten. Die Polizei forderte neugierige Passanten auf, den Bereich zu verlassen und sich in ihre Wohnungen und die Lokalitäten vor Ort zu geben.

Nach einem Bericht des Hessischen Rundfunks wurde zunächst eine Sisha-Bar am Heumarkt angegriffen. Augenzeugen sollen demnach von acht bis neun Schüssen berichtet haben. Auch in der Karlsbader Strasse im Stadtteil Kesselstadt soll erneut in einer Shisha-Bar geschossen worden sein. Die Polizei bestätigte die Angaben in dem Medienbericht zunächst nicht.

Die Ermittler baten die Bevölkerung um Hinweise, warnten aber vor Spekulationen. Im Kurzbotschaftendienst Twitter rief die Polizei dazu auf, keine Videos oder Nachrichten aus unbekannten Quellen zu verbreiten. "Spekulationen helfen uns nicht weiter", erklärte das Polizeipräsidium.

Hanau liegt im Main-Kinzig-Kreis etwa 20 Kilometer östlich von Frankfurt/Main und hat etwa 100'000 Einwohner.

(Quelle: sda)

veröffentlicht: 20. Februar 2020 05:46
aktualisiert: 20. Februar 2020 06:47

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