Anzeige gegen Küssnachter Ex-Pfarrer
Das Bistum Chur will in der Affäre um den spielsüchtigen ehemaligen Pfarrer von Küssnacht Klarheit schaffen. Der Pfarrer soll auch Pfarreigelder gestohlen haben. Deshalb erhebt das Bistum nun Strafanzeige.
Weiter schafft das Bistum bei einem Luzerner Anwalt eine Meldestelle. So sollen Personen ermuntert werden, Meldung zu erstatten, wenn sie durch das Gebaren des ehemaligen Pfarrers in Küssnacht SZ finanziell geschädigt worden sind. Der Pfarrer, der viele Jahre in Küssnacht tätig war, war im Juni von seinem Amt zurückgetreten. Grund dafür waren die Schulden, die er wegen seiner Spielsucht aufgehäuft hatte. Der Pfarrer hatte sich bei Gläubigen Geld ausgeliehen.
Noch mehr Schulden
Wie sein Anwalt und das Bistum am Dienstag übereinstimmend mitteilten, beläuft sich der Schuldenberg auf 2,16 Millionen Franken. Bisher haben sich 58 Gläubiger gemeldet. Allfällige weitere Geschädigte können sich bei der neuen Anlaufstelle beim Luzerner Rechtsanwalt und Notar Robert Bühler melden. Zu den 2,16 Millionen Franken Schulden kommen Forderungen aus Immobiliengeschäften in Süddeutschland von 195'000 Euro und 283'000 Euro. Nach Angaben seines Anwalts ist die erste Forderung unbestritten, die zweite wird aber nicht anerkannt und ist Gegenstand eines Strafverfahrens im Kanton Schwyz.
Nach stationärer folgt ambulante Behandlung
Der ehemalige Pfarrer befindet sich wegen seiner Spielsucht zur Zeit in stationärer Behandlung. Auf diese werde während mindestens einem Jahr eine ambulante Behandlung folgen, teilte sein Anwalt mit. Sein Mandant wolle sich zum eigenen und zum Schutz Dritter in vermögensrechtlichen Belangen verbeiständen lassen. Zudem habe er sich in allen Casinos der Schweiz und der Nachbarländer sperren lassen.
(Quelle: SDA)