Europa kostet 4 Milliarden Franken
Die Welt hat einen Preis, der erste Hektar kostet 15 Franken. Jeder weitere 4 Franken. Für ganz Europa muss man rund 4 Milliarden Franken hinlegen. Denn bei dem Internet-Portal WhatsYourPlace, das seit Ende 2007 online ist, geht es um virtuellen Grundstückshandel real existierender Orte. Diese werden per Google Maps angezeigt – und sind in eine Art soziales Netzwerk eingefügt.
Die Nutzer können virtuell Grundstücke kaufen, sie wie in einem Wiki mit Texten und Bildern beschreiben und so anderen vorstellen. Sie können aber auch ihre Erlebnisse an den Orten notieren. „So soll eine Weltkarte von persönlichen Erlebnissen entstehen“, erklärt einer der beiden Gründer, Tobias Lampe. Entscheidend sei, dass die Welt aufgeteilt wird unter den Nutzern. Denn das Gefühl von Besitz schaffe erst die Qualität der Seite, meint Lampe. Der Weg von der Idee bis zum Onlineauftritt kosteten ihn mehr als 75’000 Franken. Allein Google kassiert 15’000 Franken jährlich. Mitte 2009 sollen Gewinne gemacht werden. Einen wirklichen Handel mit den virtuellen Grundstücken werde es jedoch erst in ein bis zwei Jahren geben: „Wenn sich eine Knappheit an relevanten Orten einstellt und es keine vernünftige Alternative mehr gibt.“ Bislang gibt es 1’000 Grundstücksbesitzer auf WhatsYourPlace. Der beliebteste verkaufte Ort der Welt ist „Die verbotene Stadt (Peking)“. Platz zwei stellt die „Freiheitsstatue“.