Das am Dienstagvormittag entführte Flugzeug der Ägyptischen Fluggesellschaft Egypt Air war nicht das Ziel von Terroristen. Die Flugzeugentführung ist auf persönliche Beweggründe zurückzuführen. Beim Entführer handelte es sich um einen verzweifelten Liebhaber.
Die Entführung des Airbus A320 der Egyptair ist am frühen Dienstagnachmittag unblutig zu Ende gegangen, wie das zyprische Aussenministerium mitteilte. Laut den Ägyptischen Behörden waren am Dienstagmittag noch sieben Passagiere und Besatzungsmitglieder in der Gewalt des Entführers. Kurz danach gab der Entführer auf und liess die letzten Geiseln frei.
Medienberichten zufolge handelt es sich bei der Flugzeugentführung um eine Verzweiflungstat. Der Entführer, ein Mann aus Ägypten, habe nach der erzwungenen Landung auf dem Flughafen von Larnaka auf der Insel Zypern politisches Asyl und einen Übersetzer verlangt. Überdies habe der verwirrt wirkende Mann einen Brief an seine Geliebte aus dem entführten Flugzeug geworfen. Der angeblich 59-jährige Entführer soll laut zyprischen Medien bis 1994 zusammen mit seiner Ex-Frau und den fünf Kindern auf der Mittelmeerinsel gelebt haben.
Im Verlaufe der Verhandlungen zwischen den Sicherheitsbehörden und dem Entführer wurde aus der persönlichen Angelegenheit dann aber doch noch eine politische. Wie das zyprische Staatsfernsehen unter Berufung auf die Polizei berichtete, verlangte der Mann unter anderem die Freilassung von weiblichen politischen Gefangenen in Ägypten.
Der Mann hatte das Flugzeug am Dienstagvormittag während dem Flug von Alexandria nach Kairo in seine Gewalt gebracht und nach Zypern umgelenkt. Von den insgesamt 55 Passagieren und Besatzungsmitgliedern sind laut den Behörden alle wohlauf.