Knatsch um Saustall-Gestank in Meggen

17.06.2019, 18:30 Uhr
· Online seit 17.06.2019, 17:20 Uhr
Die Schweine der Familie Hofer müssen umziehen
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Der Schweinestall der Familie Hofer aus Meggen muss weg. Das, weil eine Klage wegen Gestank von Nachbarn eingereicht wurde. Zudem befindet sich der Saustall rund 20 Meter von der Bauzone entfernt, was laut heutigem Gesetz zu nahe ist.

Die Familie Hofer bewirtschaftet in der siebten Generation den Hof Hochrüti in Meggen. Dazu gehört auch der Saustall, welcher nun allerdings weg muss. Dieser ist laut Gesetz zu nah an der Bauzone, also an den nahegelegenen Wohnhäusern. Zudem haben Nachbarn Klage wegen des Gestankes der Schweine eingereicht. Die Familie Wirth ist seit drei Jahren der Nachbar des Schweinestalls und der Gestank sei je nach Wetterlage kaum auszuhalten. «Wir können nicht einmal auf der Terrasse essen und Besuch hatten wir auch fast noch nie, da es uns unangenehm ist», sagt Daniel Wirth. Er wolle der Familie Hofer nicht die Existenz wegnehmen, jedoch müsse sich jetzt etwas ändern.

Für die Familie Hofer ist dies ein schwerer Schlag. Sie hätten noch nie Probleme bezüglich dem Gestank gehabt. Erst seit die Familie Wirth vor drei Jahren ihre Nachbarn wurden. Von dem Gesetz der Bauzonen hatte die Familie auch keine Ahnung. «Wir sind Landwirte. Wir beschäftigen uns nicht alltäglich mit den Gesetzen», sagt Kaspar Hofer.

Neuer Stall muss her

Der Umzug des Saustalls ist beschlossene Sache. Die Hofers haben aber nicht genug Geld, um einen neuen Stall zu bauen. Dieser wäre dann auf ihrem Grundstück weiter oben, sodass die Schweine niemanden mehr stören sollten. Kaspar Hofer sagt: «Wir haben ein Crowdfunding gestartet, auf Facebook einen Aufruf gemacht und werden mit der Post noch Flyer im Dorf verteilen, um Geld zu sammeln. Wir hoffen, so die Million zusammen zu kriegen.»

Die Gemeinde Meggen möchte ebenfalls eine friedliche Lösung mit den beiden Parteien finden. Die Gesetze seien aber nun mal so, dass der Stall zu nahe an den Wohnhäusern sei. Daher müsse der Stall weg. «Uns ist klar, dass die Situation für die Familie Hofer nicht einfach ist. Wir hoffen, dass sie das Geld zusammenbekommt», sagt der Gemeindeammann Hans-Peter Hürlimann. Wenn das Geld aufgetrieben ist, kann die Familie ein Baugesuch bei der Gemeinde einreichen und dann werden die weiteren Schritte geprüft.

veröffentlicht: 17. Juni 2019 17:20
aktualisiert: 17. Juni 2019 18:30

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