Kühe, Cage und Golfballlutscher
Die wahren Stars der 172. Ausgabe von „Wetten, dass...?“ hiessen Ida, Luise und Hilde und standen im Stall. Ungeniert schmatzten die Kühe am Samstagabend in die Kamera und das Ohr ihres Bauern und machten damit den Landwirt Achim Jehle mit deutlichem Abstand zum Wettkönig. Er hatte gewettet, dass er seine Kühe am
Schmatzgeräusch beim Fressen eines Apfels erkennen könne. Er feuerte
seine Tiere an und gewann - zur Begeisterung des Publikums. „Frauen
lassen sich scheiden, weil sie ihre Männer am Schmatzen erkennen,
aber bei Kühen ist das irgendwie niedlich“, kommentierte Showmaster
Thomas Gottschalk.
Das andere „tierische“ Highlight der ZDF-Show, die diesmal aus der
österreichischen Stadt Graz kam, waren Hollywoodstar Reneé Zellweger
und US-Komiker Jerry Seinfeld. Sie schwirrten nach verlorener Wette
im Plüschkostüm als Biene Maja und Willy verkleidet über die Bühne.
Nach ZDF-Angaben sahen 10,82 Millionen Fernsehzuschauer bei den
Wetten und Show-Einlagen zu.
Auf der Couch nahmen Hollywoodgrössen neben deutschen und
österreichischen Berühmtheiten Platz. Die meisten Stars stellten
erstmal ihre neuen Filme vor und gaben sich sonst eher zurückhaltend.
Seinfeld stellte fest, dass er in Deutschland wegen
Übersetzungsproblemen eher unbekannt ist. Hollywoodstar Nicholas Cage
schwärmte von Sauerkraut, konnte aber nicht einen deutschen
Regierungschef nennen und Zellweger blickte meist nur milde lächelnd
ins Publikum.
Auf der Bühne räkelte sich Sängerin Kylie Minogue mit ihrem Song
„Two Hearts“ auf einem Flügel, Sänger Mika brachte seine jungen Fans
zum Kreischen.
Bei den Wetten hatten es die meisten schwer, sich gegen die
Schmatzer der Kühe durchzusetzen. Unter anderem scheiterte ein
bayrischer Oberstufenschüler daran, mit verbundenen Augen auf einer
Spielzeugrennbahn mit einem Modellrennwagen eine genau vorgegebene
Rundenzeit zu fahren. Ein Österreicher wollte mit einem
Christbaumständer Kerzen ausblasen, liess aber die meisten brennen.
Erfolgreich war dagegen der 14-jährige Hubertus Hacke mit seiner
Kinderwette, mit dem Mund die Sorte von Golfbällen zu erkennen.
Die Wettverlierer, Schauspielerin Nora Tschirner und Kollege Til
Schweiger, zierten sich bei der Einlösung ihrer Einsätze, Tschirner
wollte sich von Gottschalk keinen Golfball in den Mund stecken
lassen und Schweiger stieg zwar auf einen Heimtrainer, weigerte sich
aber standhaft, die Brust zu entblössen.
Gottschalk selbst muss nach verlorener Stadtwette bis zur nächsten
Sendung bei einer Familie Drillinge wickeln. Zwar buken auf dem
Grazer Freiheitsplatz nur 38 der 44 geforderten Stadtpolitiker die
alpenländische Nationalspeise Kaiserschmarrn für das Volk, aber
Gottschalk liess die Wette dennoch als gewonnen durchgehen.