Piraten erschiessen zwei Milizionäre
Nach der Entführung einer französischen Luxusyacht hat Frankreich die Spezialeinheit GIGN ins nordostafrikanische Dschibuti geschickt. Die Yacht „Le Ponant“, die am Freitag im Golf von Aden überfallen worden war, ging am Sonntagabend vor der Hafenstadt Eyl im nordsomalischen Puntland vor Anker. Dabei soll es unbestätigten Medienberichten zufolge Schusswechsel zwischen den Piraten und Milizionären gegeben haben. Französische Medien berichten, dass in der Hafenstadt Garaad zwei Milizionäre bei einem Schusswechsel mit den Piraten getöten wurden. Augenzeugenberichten zufolge wollten diese verhindern, dass die Piraten in der Stadt an Land gehen konnten.
„Wir haben die Bestätigung erhalten, dass die Besatzung gesund und sicher ist und gut behandelt wird“, sagte jedoch eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums. In der Hand der zehn Seeräuber sind gut 30 Besatzungsmitglieder, darunter 22 Franzosen sowie mehrere Ukrainer. Passagiere waren nicht an Bord.
Die französische Regierung hatte am Sonntagabend Kontakt zu den Piraten aufgenommen. Über Forderungen wurde nichts bekannt. Aussenminister Bernard Kouchner schloss weder Lösegeldzahlungen noch ein militärisches Eingreifen aus. „Wir treffen alle nur möglichen Vorsichtsmassnahmen“, sagte Kouchner. „Aber der Staat ist in Alarmbereitschaft.“ Für die Verhandlungen sei „enorm viel Zeit“ notwendig. „Das ist eine ernste Angelegenheit."
Die französische Regierung hatte Freitagabend einen speziellen für Fälle von Piraterie vorgesehenen Plan ausgelöst, der auch den Einsatz von Elitetruppen vorsieht.