In Berlin ist die Musikmesse Popkomm eröffnet worden. Rund 900 Aussteller aus 57 Ländern präsentieren sich in den Messehallen unter dem Funkturm. Parallel zur Messe findet ein dreitägiges Festival statt, bei dem 450 Bands und DJs auftreten. Zur Eröffnung hob der deutsche Bundeswirtschaftsminister Michael Glos die Bedeutung der Musikindustrie für die Wirtschaft hervor. Die Branche sei längst ein bedeutender Wirtschaftszweig, der nicht nur für Kulturpolitiker interessant sei. Die Musikwirtschaft erziele einen Umsatz von 7 Milliarden Franken. Mit sieben Prozent des Weltmarktumsatzes stehe Deutschland gleich hinter den USA, Japan und Grossbritannien.
Beim Branchentreff der Musik- und Unterhaltungsindustrie werden rund 15’000 Fachbesucher erwartet. Die Popkomm versteht sich auch als Plattform für Newcomer und aufstrebende Bands.
Die Musikbranche klagt seit Jahren über sinkende Umsatzzahlen im Tonträgerbereich. Schuld daran sollen unter anderem illegale Downloads im Internet sein. Zwar wurde der Bereich legaler Downloads seitens der Industrie ausgebaut, doch liegen die Nutzerzahlen weit hinter den Erwartungen zurück. Auf einen legalen Download kommen 14 illegale, auf eine verkaufte Platte kommen mehr als drei private Kopien.
Zugleich scheint das Geschäft mit Konzerten aufzublühen, wobei die Bands immer höhere Preise verlangen. Dies wird eins der Themen auf dem Popkomm-Kongress sein, der parallel zur Messe stattfindet.