Orthodoxe Christen in der Ukraine haben am Samstag gegen ein Wohltätigkeitskonzert des britischen Popstars Elton John protestiert. Das Innenministerium in Kiew ordnete mehr als 2’000 Einsatzkräfte ab, um das am Abend auf dem Unabhängigkeitsplatz der Hauptstadt geplante Konzert zu sichern. Elton Johns Show sollte auf die rasante Ausbreitung der Immunschwächekrankheit Aids in der Ukraine aufmerksam machen.
Ukrainische Orthodoxe sagten in Kiew, dass Homosexuelle wie der ‚unerwünschte Gast aus Grossbritannien mit ihrer nicht traditionellen Orientierung’ verantwortlich dafür seien, dass sich die tödliche Krankheit immer weiter ausbreite. Mehr als hundert Orthodoxe appellierten eindringlich an die Musikfreunde, nicht zu dem Konzert zu gehen. Das Interesse der Fans war allerdings bei dem Konzert besonders gross, da ihr Idol im Mai alle Sommer-Konzerte in anderen Grossstädten abgesagt hatte.
Nach Angaben der Organisatoren des Konzerts war der Eintritt kostenlos, prominente Gäste zahlten 1’000 Dollar für eine ukrainische Aids-Stiftung. Mit dem Erlös soll besonders Kindern mit dem Immunschwächevirus HIV geholfen werden. Die Initiatoren hoffen, mit Hilfe von Elton Johns Bekanntheitsgrad das Problem in der ukrainischen Gesellschaft bekannt zu machen. Wie in ganz Osteuropa ist die Krankheit hier auf dem Vormarsch.