Sozialpsychologen der Universität von California liessen 82 Paare, die knapp vier Jahre lang zusammen waren, vor einer Video-Kamera über persönliche Probleme diskutieren. Anschliessend wurde der Film analysiert. Und zwar nicht nur im Hinblick auf den Umgangston der Probanden miteinander, sonder auch daraufhin, wie hoch oder niedrig die optische Attraktivität der einzelnen Partner war. Das Ergebnis - War die Frau schöner als der Mann, ging es besonders harmonisch zu. War es hingegen umgekehrt, zeigten die Paare einen ziemlich ruppigen Umgang miteinander. Hier verwendete der Mann beispielsweise oft unkooperative Redewendungen wie „Damit musst eben selbst klar kommen“, im Unterschied zu seinem weniger attraktiven Pendant, der seiner hübscheren Frau immer wieder Unterstützung signalisierte. Im Interview gaben zudem die uneinfühlsamen Beaus häufiger an, mit ihrer Beziehung unzufrieden zu sein.
Bleibt die Frage, warum es in einer Partnerschaft eher kriselt, wenn der Mann schöner ist als die Frau. Studienleiter James McNulty vermutet dahinter evolutionspsychologische Ursachen. Schönere Männer glauben demzufolge, dass sie etwas Besseres verdient hätten. „Sie erheben Anspruch auf das Grün jenseits des Hügels“, so McNulty. „und deshalb geben sie sich in ihrer aktuellen Beziehung keine Mühe."
Unattraktive Männer wüssten hingegen, dass sie mehr bekommen haben, als ihnen zusteht, und daher investieren sie auch weiterhin in ihre Beziehung. Und sie können sich darauf verlassen, dass dies bei ihrem Partner ankommt. „Denn schönen Frauen ist die Attraktivität des Mannes weniger wichtig“, so der Sozialpsychologe. „Sie achten mehr darauf, ob er sie unterstützt.“ Das macht evolutionsbiologisch und kulturgeschichtlich durchaus einen Sinn, wenn der Mann einer Frau Kinder schenkt, dann muss er nicht gut aussehen (im Gegenteil: ist er zu attraktiv, könnte sich eine Konkurrentin einfinden), sondern vor allem den Mittagstisch füllen. Was allerdings weder die Wissenschaftler aus Wuppertal, noch die aus Kalifornien getestet haben ist, welche Umgangsformen Partner mit etwa gleich grosser Attraktivität pflegen.