In den letzten Jahrzehnten hat sich der Bestand des Waldrapps ein wenig erholt. Das ist eine der guten Nachrichten von der Roten Liste der bedrohten Vogelarten. Insgesamt geraten aber immer mehr Arten in Bedrängnis, warnt der Verband BirdLife International.
Es gibt nur noch eine wildlebende Waldrapp-Population auf der Welt, und diese lebt in Marokko. In den 1990er Jahren gab es nur noch 50 Brutpaare, seit 2014 liegt ihre Zahl bei über 120, in jüngster Zeit sogar bei 147. Diese Erholung bedeutet, dass die Art in der neuesten Version der Roten Liste nicht mehr als «vom Aussterben bedroht» aufgeführt wird, sondern nur noch als «stark gefährdet». Das teilte BirdLife International am Mittwoch mit.
Die Erholung des Waldrapp-Bestands geht zum Teil auch auf finanzielle Unterstützung durch BirdLife Schweiz: Seit 2013 unterstützt der Verband ein Schutzprojekt in Marokko. Angesichts des weiterhin sehr kleinen Bestandes dürfte die Rückstufung auf der Roten Liste allerdings keinesfalls dazu führen, dass die Schutzbemühungen nachlassen, betonte Raffael Ayé von BirdLife Schweiz gemäss der Mitteilung.
Trotz Erfolgen - Negativtrend geht weiter
Auch die Rosentaube auf Mauritius habe sich dank Schutzprogrammen leicht erholt, hiess es weiter. Neben solchen Erfolgen von Schutzmassnahmen zeigt die rote Liste jedoch einen gesamthaft negativen Trend: Viele Vogelarten seien stärker bedroht als früher, insbesondere durch die Abholzung tropischer Wälder, die illegale Jagd und die intensive Landwirtschaft.
Es brauche noch mehr Anstrengungen, um Erfolge wie beim Waldrapp oder der Rosentaube zu replizieren, betonte Stuart Butchart von BirdLife International. Der Verband ist die offizielle Institution für die Einstufung der Vögel auf der Roten Liste der Internationalen Naturschutzunion IUCN.
(sda)