Quelle: PilatusToday
Es ist 4.30 Uhr. An normalen Tagen ist die Luzerner Altstadt um diese Zeit ausgestorben. Nur vereinzelt trifft man auf Menschen, die zur Arbeit huschen. Nicht so am Aschermittwoch. Die Fasnächtlerinnen und Fasnächtler geben nicht auf. Immer noch lebt die Stadt. Auf beinahe jedem grösseren Platz ist Musik zu hören – Guuggen- und Party-Musik.
Die Stimmung ist nach wie vor ausgelassen und friedlich. Von Müdigkeit ist kaum etwas zu spüren. Es wird weiter getrunken, gejohlt und gefeiert. Niemand will jetzt schon einen Gedanken an das Ende der Fasnacht verlieren. Denn zuerst spielen um 5 Uhr noch ein letztes Mal die «Musegg-Geischter» auf dem Mühlenplatz. Und sie geben Vollgas und begeistern die hart gesottene Menge.
Es fliessen Tränen
Die Fasnachtsbegeisterten sind alle einer Meinung: Es ist schade, dass es nun wieder vorbei ist. «Ich werde die eine oder andere Träne verdrücken. Und kann es kaum abwarten, bis die Fasnacht im nächsten Jahr wieder losgeht», sagt eine Fasnächtlerin. Andere haben aber auch langsam genug: «Ich habe ein lachendes und ein weinendes Auge. Es war eine geile Fasnacht, aber ich bin auch froh, ist es wieder vorbei. Denn es war eine anstrengende Zeit.»
Nicht nur Hardcore-Fans der Fasnacht sind am frühen Mittwochmorgen noch in der Stadt unterwegs. Zwei Frauen aus Südkorea, die zum ersten Mal in Luzern sind, feiern fleissig mit. Sie kommen kaum mehr aus dem Staunen raus. «Diese Leute sind verrückt. Aber ich habe es sehr genossen», sagt Haley lachend. Auf die Frage, wie sie die Fasnacht ihren Landsleuten beschreiben würde, sagt sie schlicht: «You must come.» Diese Meinung unterstützen wir. Die Lozärner Fasnacht muss man gesehen haben.
Während die einen feiern, räumen die anderen auf
Obwohl die Party noch im vollen Gang zu sein scheint, müssen Konfetti, Pappbecher und Glasflaschen aus der Altstadt verschwinden. Eine gross angelegte Putzaktion startet schon am frühen Morgen. Und da muss noch was passieren: Um es in den Worten eines Arbeiters zu sagen. «Wir sind ziemlich im Stress. Wir haben viel zu tun und die Zeit ist begrenzt. Bis zum Morgenverkehr muss alles einigermassen parat sein», erklärt Ethon Ackermann von der Putzequipe.
Quelle: PilatusToday
Ethon Ackermann schätzt, dass in diesem Jahr mehr Müll zusammengekommen ist als in vorherigen Jahren. Eine genaue Zahl konnte er allerdings nicht nennen. Dafür sei es noch zu früh.
Spätestens um 8 oder 9 Uhr ist die Stadt wieder sauber und vom Konfetti befreit – so weit das möglich ist. Bekanntlich findet man ja noch lange Konfetti – an den unmöglichsten Orten. Und damit geht die Lozärner Fasnacht 2022 endgültig zu Ende und das Warten auf die Fasnacht 2023 beginnt.