Neuer Hype

Schon mal was von Roundnet gehört?

15.08.2021, 21:20 Uhr
· Online seit 15.08.2021, 15:53 Uhr
Sie sehen aus wie Volleyballer, die mit einem kleinen Trampolin spielen: Roundnetspieler. Anzutreffen sind sie zum Beispiel in der Ufschötti in Luzern. Roundnet – oder besser bekannt als Spikeball – ist die Trendsportart des Sommers.
Anzeige

Beim Roundnet werden Ballgefühl, Taktik, Koordination und Schnelligkeit gefordert. Super durchtrainiert musst du aber nicht sein, um ein Spiel durchzuhalten. Das Spiel ist nämlich simpel. Die Regeln ähneln denen von Beachvolleyball. Den genauen Spielablauf und die Regeln findest du im Erklärvideo vom Roundnet Club Bern.

Seit gut einem Jahr gibt es auch in Luzern einen Roundnet Club. «Ein Kollege war in Bern schon im Roundnet Club und hat es uns nähergebracht», erzählt Dimitri Kuhn, Vorstandsmitglied des Roundnet Clubs Luzern. «Viele waren sofort begeistert und haben sich gleich für ein Turnier angemeldet.»

Mittlerweile zählt der Roundnet Club Luzern bereits 37 Mitglieder, welche sich jeden Mittwoch im Würzenbach oder der Ufschötti zum Training treffen. «Wir sind aber auch fast jeden schönen Samstag und Sonntag in der Ufschötti.» Man könne auch einfach mal vorbeikommen und den Sport ausprobieren. Dazu kann man sich via Website beim Club melden.

Hype ist definitiv da

Dimitri Kuhn ist ebenfalls aufgefallen, dass sich immer mehr Leute für diesen Sport begeistern. Auch ihr Verein wachse stetig. «Man sieht immer mehr andere Leute am See spielen. Und an den Turnieren sind die freien Plätze schon nach wenigen Tagen vergeben.» Es werde an den Turnieren zwar gekämpft. Doch man freue sich auch über einen starken Punkt des Gegners. «Das gemütliche Zusammensitzen danach mit einem Bier gehört genauso dazu wie das Sportliche», fügt Kuhn an.

Apropos Turnier: Anfang August hat der Roundnet Club Luzern an den Schweizer Meisterschaften in St. Moritz teilgenommen und abgeräumt. Bei den Frauen hat sich das Team von Freya Levie und Lorena Ottiger gegen 15 andere Teams durchgesetzt und den Sieg nach Luzern geholt.

Eigentlich ein Oldie

Das Spiel ist aber gar nicht so neu, wie man denken könnte. Roundnet kam in den USA schon 1990 auf den Markt. Den grossen Durchbruch schaffte das Spiel aber nicht. «Im Erscheinungsjahr war das Wetter wirklich schlecht. Daher wurden auch nicht viele Frühlings- und Sommerspielzeuge verkauft. Es gab zwar Werbespots und Werbeaktionen, aber es wurde nie richtig bekannt», sagt der Amerikaner Jeff Knurek, der Roundnet erfunden hat. Er ist und war schon damals professioneller Erfinder von Spielen.

Doch wieso wird das Spiel jetzt – 30 Jahre später – doch noch zum Hype? Darauf hat Knurek eine simple Erklärung: «In der heutigen Zeit haben die sozialen Medien den Erfolg des Spiels mit Sicherheit vorangetrieben. Das hat in den frühen 90er-Jahren offensichtlich gefehlt.»

«Surreal und wunderbar»

Er habe schon damals gespürt, dass dieses Spiel über die Landesgrenze hinaus bekannt werden kann. Es sei halt ein reiner Sport, «keine Elektronik, keine seltsamen Elemente.» Manchmal schüttle er nur ungläubig den Kopf, wenn er im Internet all die Orte und Leute sehe, die das Spiel spielen, welches er erfunden hat.

Am Schluss des Interviews richtig sich Jeff Knurek auch noch direkt an die Schweizer Roundnet-Community: «Danke, dass ihr Roundnet spielt! Ihr überwältigt mich mit eurer Leidenschaft und eurem Können, welches ihr in meinen einfachen Sport einbringt.»

veröffentlicht: 15. August 2021 15:53
aktualisiert: 15. August 2021 21:20
Quelle: PilatusToday

Anzeige
Anzeige
redaktion@pilatustoday.ch