ÖV-Branche testet neue Abos

2'000 Franken bezahlen, Tickets für 3'000 Franken erhalten

01.09.2021, 22:43 Uhr
· Online seit 01.09.2021, 14:29 Uhr
Der öffentliche Verkehr testet neue Preis- und Abonnementsformen, um Kundinnen und Kunden nach dem Einbruch der Nutzerzahlen durch die Corona-Pandemie zurückzugewinnen. National wie regional getestet wird ein ÖV-Guthaben.
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Bis zu 1’200 ausgewählte Kunden sollen ab November dieses Angebot landesweit testen. Dabei stehen zwei Guthabengrössen zur Verfügung: 3’000 Franken ÖV-Guthaben zum Preis von 2’000 Franken und 1’000 Franken ÖV-Guthaben zum Preis von 800 Franken, wie die Branchenorganisation Alliance Swisspass mit Tarifverbunden und Transportunternehmen erklärte.

Regional kommt dasselbe Modell im Perimeter des Tarifverbunds Zug zum Einsatz, mit einem Guthaben von 500 Franken zum Preis von 400 Franken. Ganz allgemein sollen Kunden ein bestimmtes Guthaben im Voraus ermässigt erwerben und damit anschliessend während eines Jahres persönliche Billette und Tageskarten beziehen können.

Preis-Deckelung

Mehrere regionale Projekte testen zudem das Preis-Capping. Dieses sieht vor, dass die Fahrtkosten der Kunden bei einem bestimmten Betrag gedeckelt werden. Ist der Preisdeckel erreicht, sind sämtliche weiteren Fahrten kostenlos.

Ein Preis-Capping kann laut Alliance Swisspass auf Tages-, Wochen-, Monats- oder Jahresbasis bestehen und sich auf einen bestimmten Betrag oder eine Anzahl Fahrausweise beziehen.

Die ÖV-Branche will diese Projekte im Rahmen von Markttests mit den Kunden auf ihre Eignung prüfen. Sie basieren auf den Resultaten einer repräsentativen Marktforschung vom vergangenen Herbst, wie Alliance Swisspass als Branchenorganisation des öffentlichen Verkehrs und Zusammenschluss von 250 Transportunternehmen und 18 Verbunden erklärte.

Veränderte Mobilitätsbedürfnisse

Die Projekte orientieren sich an einem veränderten Mobilitätsbedürfnis der Reisenden und an einer flexibleren, nahe an der tatsächlichen Nutzung liegenden Bepreisung. Und sie basieren auf der Nutzung des Automatischen Ticketings.

Die Corona-Pandemie, aber auch die Digitalisierung, flexiblere Arbeitsformen und neue Verkehrsträger verändern derzeit das Mobilitätsverhalten und die Bedürfnisse der Reisenden, wie Alliance Swisspass in einer Mitteilung feststellt. Langsam und schrittweise erhole sich der öffentliche Verkehr vom Einbruch der Fahrgastzahlen aufgrund der Pandemie.

Der Umsatz beim Normaltarif und die Passagierzahlen bei der SBB stiegen derzeit kontinuierlich. Beide Werte lägen jedoch nach wie vor 10 beziehungsweise 25 Prozent unter dem Niveau von 2019.

veröffentlicht: 1. September 2021 14:29
aktualisiert: 1. September 2021 22:43
Quelle: PilatusToday

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