Energie aus dem Ausland

Ab heute leben wir auf Pump

· Online seit 05.04.2021, 08:40 Uhr
Könnte die Schweiz keine Energie importieren, so ginge ihr heute der Strom aus. Denn für dieses Jahr hat die Schweiz sämtliche Energie aufgebraucht, die sie selbst herstellt.
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Die Schweiz ist ab heute, 5. April, bis zum Jahresende auf Energie aus dem Ausland angewiesen. Der Ostermontag markiert somit den Energie-Unabhängigkeitstag der Schweiz 2021. Ab diesem Zeitpunkt leben wir auf Pump – die inländischen Produkte sind aufgebraucht. Die Schweiz muss drei Viertel der Energie aus dem Ausland beziehen, wie eine Studie der Schweizerischen Energie-Stiftung (SES) zeigt, die der «SonntagsZeitung» vorliegt. Für den Import von Erdgas, Uran und Erdöl muss die Schweiz jährlich mehrere Milliarden Franken ausgeben.

Schweiz liegt weit zurück

«Wir brauchen grosse Mengen fossiler Energieträger zum Heizen und für unsere Mobilität», erklärt Florian Brunner von der SES gegenüber der «SonntagsZeitung». Ganze 38 Prozent unseres Energieverbrauchs würden aufs Konto des Verkehrssektors gehen, so Brunner. Um unabhängiger zu werden, müsse die Schweiz mehr Elektroautos verkaufen und den Ausbau von Solarenergie vorantreiben. Im europäischen Vergleich lag die Schweiz 2019 zusammen mit Spanien und Portugal weit zurück. Am wenigsten angewiesen auf Auslandsenergie sind die Länder Estland, Island und Schweden mit einer Unabhängigkeitsquote von über 80 Prozent.

Gemäss Studie der SES würden die vom Volk beschlossene Energiestrategie 2050 sowie das bundesrätliche Netto-Null-Klimaziel frischen Wind bringen. Die Modernisierung des Schweizer Energiesystems würde Arbeitsplätze schaffen und das Land fit für die Zukunft machen, heisst es. «Eine konsequente Umsetzung der Energiewende hat zur Folge, dass der Anteil in der Schweiz produzierter erneuerbarer Energien steigt und sich dadurch die Energieabhängigkeit vom Ausland verringert». sagt Brunner.

(red.)

veröffentlicht: 5. April 2021 08:40
aktualisiert: 5. April 2021 08:40
Quelle: PilatusToday

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