Medizin

Anfang zur Krebsheilung? Genfer Forscherin entwickelt Impfstoffplattform

· Online seit 27.05.2022, 18:34 Uhr
Impfungen zur Vorbeugung gegen eine Krebserkrankung gibt es bereits. Zum Beispiel die HPV-Impfung, die eine Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV) verhindert, die Gebärmutterhalskrebs auslösen können. Kommt nun die Lösung für eine Impfung für bereits erkrankte Krebspatienten?
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Die Idee, das Immunsystem bereits erkrankter Personen zu stimulieren und damit den Krebs zu bekämpfen, ist nicht neu. «Die Impfstrategien bei Krebs haben eine schwierige Geschichte. Man probiert Impfen seit Jahrzehnten, doch bisher mit wenig therapeutischem Erfolg», sagt Adrian Ochsenbein, Onkologe am Inselspital Bern, gegenüber SRF.

Eigenes Immunsystem greift Krebszellen an

Auslöserin für den Aufschwung in der Krebsheilung ist die Genfer Biotechnologin Madiha Derouazi. Die Forscherin und Gründerin des Start-ups Amal Therapeutics hat zusammen mit der französischen Immunologin Elodie Belnou eine Impfstoffplattform entwickelt. Diese soll als Werkzeugkasten dienen, um gegen verschiedene Krebsarten oder Krankheiten vorzugehen.

So soll es möglich sein, Bestandteile eines Impfstoffs unterschiedlich zusammenzusetzen. Das Immunsystem von Krebspatienten wird laut SRF auf eine Art und Weise trainiert, dass es den Krebs erkennt. Ein Impfstoff werde zwar verabreicht, aber das eigene Immunsystem würde letztlich die Krebszellen angreifen.

Für ihre Erfindung ist Derouazi zusammen mit Belnou für den Innovationspreis des Europäischen Patentamts nominiert.

Testphase bei Erkrankten von Darmkrebs

Angelika Riemer, Leiterin der Abteilung Immuntherapie und -prävention in Heidelberg, forscht an therapeutischen Krebsimpfstoffen. Von der Erfindung aus Genf ist sie beeindruckt, wie sie gegenüber dem SRF verdeutlicht: «Diese Grundlagenforschung ist wirklich hochklassig. Hier wurde sehr genau analysiert, ob diese Impfstoffplattform gut funktioniert.» Momentan wird die Plattform bei der Behandlung von an Darmkrebs erkrankten Menschen getestet.

(hap)

veröffentlicht: 27. Mai 2022 18:34
aktualisiert: 27. Mai 2022 18:34
Quelle: Today-Zentralredaktion

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