Zürich, Zug und Olten

Bahn-Grossprojekte verzögern sich deutlich

29.04.2022, 11:18 Uhr
· Online seit 29.04.2022, 11:08 Uhr
Bei mehreren Eisenbahn-Grossprojekten kommt es zu Verzögerungen von drei bis fünf Jahren. Darunter fallen etwa der Bahnhof Stadelhofen in Zürich oder die Knotenpunkte Olten und Zug, wie der jährliche Bericht des Bundesamtes für Verkehr (BAV) aufzeigt. Dadurch entstehen voraussichtlich Mehrkosten von 1,5 Milliarden Franken.
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Die Projekte Zimmerberg-Basistunnel II auf der Strecke zwischen Zürich und Zug, der Ausbau des Bahnhofs Zürich-Stadelhofen sowie der Ausbau der beiden Knotenpunkte Olten und Zug hätten bis 2035 abgeschlossen sein sollen. Sie sind Teil des sogenannten Ausbauschritts 2035 (AS35). Im am Freitag publizierten Standbericht teilte das BAV mit, dass es für das Gesamtprogramm AS35 zu Verzögerungen von drei bis fünf Jahre komme.

Mehrkosten von 1,5 Milliarden Franken

Demnach werden die Arbeiten beim Knoten Olten voraussichtlich 2038 abgeschlossen sein und der Zimmerberg-Basistunnel II 2037. Die Arbeiten am Bahnhof Zürich-Stadelhofen und die Ausbauarbeiten im Knotenpunkt Zug dauern gemäss Bericht bis 2036. Ebenfalls bis «um das Jahr 2035» würden sich die die Arbeiten beim Knotenpunkt Genf und bei der Entflechtung Bern-Wankdorf Süd/Ostermundigen verzögern.

Der AS35 überstieg gemäss der letzten Kostenprognose den Verpflichtungskredit um 1,5 Milliarden Franken. Die Kostenprognose lag gemäss Bericht Ende 2021 bei 14,39 Milliarden Franken. Grund dafür seien unter anderem die Projekte Zimmerberg-Basistunnel II und Zürich-Stadelhofen. Beim Bahnhof Zürich-Stadelhofen beispielsweise entstehen Mehrkosten wegen der geologischen Verhältnisse und des städtischen Umfelds, wie das BAV im Bericht festhielt.

Bei einem Budget von «nur» 12 Milliarden Franken könnten nicht alle diese Projekte bis 2035 realisiert werden, sagte Anna Barbara Remund, Leiterin der Abteilung Infrastruktur beim BAV. Man suche deshalb nach einer Kombination von Projekten, die das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis aufweisen.

Am schlechtesten schneidet Durchgangsbahnhof Luzern ab

Gemäss einer am Freitag publizierten Berechnung ist dieses am höchsten, wenn neben dem Bahnhof Stadelhofen der Lötschberg-Basistunnel teilausgebaut wird. Ebenfalls gut bewertet wird die Kombination Stadelhofen plus Zimmerberg-Basistunnel II.

Am schlechtesten schneidet das Kosten-Nutzen-Verhältnis beim Durchgangsbahnhof Luzern ab. Zudem wäre das Projekt neben dem Bahnhof Stadelhofen nicht finanzierbar, soll der Finanzierungsrahmen von 12 Milliarden Franken eingehalten werden.

(baz/sda)

veröffentlicht: 29. April 2022 11:08
aktualisiert: 29. April 2022 11:18
Quelle: Today-Zentralredaktion

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