Point de Presse

Boostern und Kontakte reduzieren: So werden wir den «Omikron-Tsunami» aufhalten

· Online seit 14.12.2021, 16:33 Uhr
Die Experten des Bundes haben am Dienstag über die aktuelle Corona-Entwicklung informiert. Alles, was du zur Omikron-Variante und zu den Kinder-Impfungen wissen musst, in 9 Punkten erklärt.

Quelle: CH Media Video Unit / Melissa Schumacher

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Wie sieht die epidemiologische Lage aus?

Die epidemiologische Lage sei sehr unsicher, meint Virginie Masserey vom BAG. Zwischen den Kantonen schwanke die Inzidenz stark. Am höchsten sei diese in der Zentral- und der Ostschweiz. Die Hospitalisierungen steigen. Die IPS-Betten sind über 80 Prozent belegt, 35 Prozent von Corona-Patienten. Die Fallzahlen steigen bei den unter 20-Jährigen am stärksten.

Was wissen wir über die neue Corona-Variante Omikron? 

Omikron werde die Corona-Pandemie im nächsten Jahr bestimmen, sagt Tanja Stadler,  Präsidentin der National COVID-19 Science Task Force. Es werden sich auch vermehrt doppelt Geimpfte anstecken. Wissenschaftlich sei bisher bekannt:

Noch offen bleibt ...

  • wie stark die Impfung bei Omikron gegen schwere Verläufe schützt. 
  • ob die Impfung bei Omikron vor Long Covid schützt. 
  • ob eine Omikron-Infektion bei Kindern schwerer verläuft als bei Delta. 
  • wie lange die Boosterimpfung gegen Omikron schützt.
  • ob Omikron milder verläuft als Delta. 

Braucht es gegen Omikron schärfere Massnahmen?  

Omikron breitet sich schneller aus. Die Spitäler werden zum Höhepunkt der Pandemie höher als bei Delta ausgelastet sein, so Stadler. Falls die Boosterimpfung nicht mehr ausreichend schützt, müsse man auf die angepassten Impfstoffe ausweichen. Diese wären erst im Frühjahr 2022 verfügbar. Um die Omikron-Ausbreitung zu bremsen, seien folgende Massnahmen entscheidend:

  • Rasch boostern, bevor sich viele Personen mit Omikron anstecken.
  • Es braucht genügend Selbsttests, denn die Testkapazitäten werden schwer belastet sein. 
  • Kontakte reduzieren, Hygiene- und Abstandsregeln einhalten, lüften und Maske tragen.

Soll sich mein Kind nun impfen lassen? 

Der Bund hat sich offiziell für die Impfung gegen Covid-19 auch bei fünf- bis elfjährigen Kindern ausgesprochen. Der Impfstoff von Pfizer/Biontech war für diese Altersgruppe am Freitag durch das Heilmittelinstitut Swissmedic zugelassen worden. Die bis elfjährigen Kinder erhalten einen Drittel der Dosis für Erwachsene und Jugendliche.

Quelle: CH Media Video Unit / Melissa Schumacher

Die Impfempfehlung gilt besonders für von Covid-19 genesene Kinder, die selbst besonders belastet sind oder eng mit besonders gefährdeten, immungeschwächten Personen in Kontakt sind. Für diese Kinder genügt laut dem Bund eine Impfstoffdosis. Allen anderen genesenen Kindern wurde keine Impfung empfohlen.

Welche Nebenwirkungen sind bei der Kinder-Impfung zu erwarten?

Die Impfung sei sicher, sagt Christoph Berger, Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen (Ekif). Auftreten können Schmerzen an der Einstichstelle und Müdigkeit, in selteneren Fällen auch Kopfweh, Gelenkschmerzen oder Fieber. Die Symptome dauerten in der Regel nur kurz und waren nach der zweiten Dosis etwas häufiger.

Wird die Impfung kostenlos sein? 

Die Kantone entscheiden und kommunizieren, ab wann und wo Eltern ihre Kinder für die Impfung anmelden können. Die Impfung wird für die Impfwilligen kostenlos sein.

Warum setzen Schulen nicht auf eine Maskenpflicht bei Kindern?

Eine Maskenpflicht werde aktuell überprüft, bestätigt Masserey. Es gibt bereits einzelne Kantone, die eine Maskenpflicht wieder eingeführt haben. Eine schweizweite Pflicht könnte folgen.

Sollen Schulferien verlängert werden?

Einige Kantone, wie der Kanton Nidwaldenverlängern Weihnachtsferien an den Schulen. Ob diese Massnahme was bringe? Es komme darauf an, was das Ziel dieser Massnahme sei, so Stadler. Wenn man in dieser Zeit die Kinder impfe oder so die Kontakte reduziere, sei die Massnahme sinnvoll.

Welche Aufgaben übernehmen Armee und Zivilschutz? 

Die Armee unterstützt die Impfkampagne – vor allem in der Westschweiz, sagt Raynold Droz, Brigadier und Stabschef Kommando Operationen der Armee.

So etwa in den Kantonen Jura, Freiburg, Wallis und Neuenburg. 3000 Personen haben sich bereits freiwillig für einen Einsatz gemeldet, mehr Freiwillige seien gefragt.

Der Zivilschutz entlastete letztes Jahr vor allem das Pflegepersonal in Spitälern sowie in Alters- und Pflegeheimen. In diesem Jahr halfen die Zivilschützer bei der Impfung. Der Zivilschutz habe in den letzten zwei Jahren den grössten und längsten Einsatz seiner Geschichte geleistet, so Christoph Flury, Vizedirektor des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz.

(kmu)

veröffentlicht: 14. Dezember 2021 16:33
aktualisiert: 14. Dezember 2021 16:33
Quelle: PilatusToday

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