Es steht viel auf dem Spiel, wenn der Bundesrat heute über die Zuschauergrenze für Grossanlässe diskutiert. In den vergangenen Wochen ist die Forderung nach Lockerungen, vor allem von Seiten der Sport- und Kulturbranche, immer lauter geworden. Es gehe um die Zukunft des Schweizer Profisports und um die weitere Existenz diverser Kulturanlässe, hiess es immer wieder. Wie der Entscheid des Bundesrats schliesslich ausfällt, ist zwar noch offen, mehrere Medien berichten aber über die wahrscheinlichsten Szenarien.
Entscheiden schliesslich die Kantone?
Von einem radikalen Entscheid wird nicht ausgegangen. Gemäss der NZZ setzt sich Gesundheitsminister Alain Berset für eine Lockerung unter strengen Auflagen ein. Laut Insiderinformationen will er aber zusammen mit Kantonen und Verbänden erst einheitliche Rahmenbedingungen ausarbeiten und die Bewilligung von Veranstaltungen mit mehr als 1'000 Personen letztendlich den Kantonen überlassen. Auch der Tagesanzeiger und der Blick sprechen von Verhandlungen zwischen Bund, Kantonen und Veranstaltern. Bis diese erfolgt sind, wolle Berset deshalb eine Verlängerung der 1'000er-Regel um mindestens einen Monat beantragen.
Differenzierte Öffnung aufgrund des Drucks?
Aber auch hier ist die Situation sehr offen. Gut möglich, dass Alain Berset aufgrund des Widerstands aus der Sport- und Kulturbranche auch einen Rückzieher macht und der Bundesrat schliesslich die Regel bereits ab kommendem Monat lockert. Mehrere Medien sprechen dabei von einer differenzierten Öffnung, mit auf die Branchen abgestimmten Schutzkonzepten und einer Bewilligungspflicht.
Mehr als 14'000 Unterschriften für Onlinepetition
Klar ist: Die Sport- und Kulturbranche fordern vehement eine Lockerung und machten in den vergangenen Tagen nochmals auf ihre brenzlige Situation aufmerksam. So unter anderem auch diverse Sportclubs wie beispielsweise der EV Zug. An Unterstützung aus der Bevölkerung mangelt es nicht. So wurde etwa eine Onlinepetition des Komitees #SaveSwissSports – Verantwortungsvolle Sportevents bereits mehr als 14'000 Mal unterschrieben. Es gehe nicht minder um die Zukunft des Schweizer Profisports.
(fab)