Umfragewelle

Burka-Verbot findet Zuspruch

· Online seit 22.01.2021, 06:31 Uhr
Das am 7. März zur Abstimmung kommende Burka-Verbot erhält in der ersten Umfrage von 20 Minuten/Tamedia eine mehrheitliche Zustimmung. Bei den E-Ausweisen ist der Ausgang offen. Das gilt auch für das Freihandelsabkommen mit Indonesien.
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Stand heute hätten 63 Prozent der Volksinitiative «Ja zum Verhüllungsverbot» zugestimmt, und 35 Prozent hätten sie abgelehnt. Die Resultate der ersten Abstimmungsumfrage weisen auf eine relativ starke Polarisierung nach Parteien hin: So sind linke Wählerinnen und Wähler gegen die Vorlage, während sich die Wählerschaften von CVP und FDP dafür aussprechen. Bei der SVP sei die Unterstützung erwartungsgemäss sehr gross, heisst es in einer Mitteilung vom Freitag.

«Ausdruck des radikalen Islams»

Das überzeugendste Argument für die Befürworter ist, dass der Gesichtsschleier Ausdruck des radikalen Islams sei und nichts in der westlichen Kultur verloren habe. Die Ablehnung der Gegner gründet insbesondere in zwei Punkten: Zum einen sind sie der Meinung, dass es höchstens vereinzelt Burka-Trägerinnen gibt, und zum anderen solle sich der Staat aus privat getroffenen Kleidervorschriften heraushalten.

Viele Unentschlossene bei der «E-ID»

Beim Referendum über die elektronischen Identifizierungsdienste (E-ID) ist gemäss der ersten Umfragewelle der Ausgang offen: 45 Prozent sprechen sich für und 47 Prozent gegen die Vorlage aus. Auffallend sei mit 8 Prozent der relativ grosse Anteil jener, die sich noch nicht entschieden haben, schreiben die Autoren.

Es gibt je ein Hauptargument. Die Befürworter finden, dass die gängigen Identifikationsmittel wie E-Mail-Adresse und Passwort zu unverbindlich und umständlich seien. Die E-ID erlaube ein sicheres Identifikationsverfahren für alle. Die Gegner sind der Meinung, dass das Herausgeben von Ausweisen in staatlicher Hand bleiben müsse.

Abkommen mit Indonesien komplett offen

Die Abstimmung zum Freihandelsabkommen der Efta-Staaten mit Indonesien sei noch komplett offen, heisst es weiter. 20 Prozent der Befragten geben an, noch keine Stimmabsicht zu haben. 41 Prozent sprechen sich für die Vorlage aus, 39 Prozent dagegen.

Befürwortende betonen überwiegend, dass das Abkommen Schweizer Unternehmen freien Zugang zu einem Absatzmarkt mit über 260 Millionen Einwohnern ermögliche. Gegnerinnen und Gegner der Vorlage geben als wichtigstes Argument an, dass Palmöl in Monokulturen und unter Einsatz von giftigen Pestiziden, Kinder- und Zwangsarbeit sowie miserablen Arbeitsbedingungen angebaut werde.

15'000 Umfrage-Teilnehmer

Die Resultate der ersten Umfrage von 20 Minuten/Tamedia basieren auf den Antworten von 15’089 Personen aus der Deutschschweiz, aus der Romandie und aus dem Tessin. Die Befragung fand am 18. und 19. Januar statt.

veröffentlicht: 22. Januar 2021 06:31
aktualisiert: 22. Januar 2021 06:31
Quelle: PilatusToday

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