Das Büro als Partnerbörse

03.10.2017, 15:10 Uhr
· Online seit 03.10.2017, 15:02 Uhr
Jeder Vierte hatte schon eine Affäre im Büro
Anzeige

Ein verstohlener Blick hier, eine flüchtige Berührung da. Sei es am Drucker, am Pult oder im Kafiraum.: Das Arbeitsleben dreht sich längst nicht nur um Sitzungen, Präsentationen und Abgabefristen. Auch im Internetzeitalter bleibt der Arbeitsplatz eine der wichtigsten Partnerbörsen.

Bei jedem vierten Deutschschweizer sorgte schon einmal eine Affäre mit jemandem aus dem gleichen Unternehmen für zusätzliche Spannung im Berufsleben – der Spitzenwert im deutschen Sprachraum. Bei jedem Fünften entstand gar eine feste Beziehung. Zu diesen Ergebnissen kommt eine repräsentative Studie im Auftrag des beruflichen Online-Netzwerks XING. 

Jeder Vierte hatte schon eine Affäre am Arbeitsplatz
Es knistert an Schweizer Arbeitsplätzen. Fast jeder vierte Deutschschweizer (24 Prozent) hatte schon eine Affäre mit einer Person aus dem gleichen Unternehmen. Etwas umtriebiger sind die Männer: Von ihnen geben 28 Prozent an, den Arbeitsalltag schon mal mit einem erotischen Abenteuer aufgepeppt zu haben. Bei den Frauen sind es 20 Prozent.

Wer am Arbeitsplatz anbandeln möchte, der sucht sich seine nächste Stelle am besten im Mittelland. In dieser Region geben 26 Prozent der Befragten an, schon mal eine Affäre mit jemandem aus dem eigenen Unternehmen gehabt zu haben. Einem Techtelmechtel weniger zuträglich ist das Arbeitsklima offenbar in der Ostschweiz. Dort liegt der Wert mit 22 Prozent am tiefsten.

Eine Affäre am Arbeitsplatz gehen Deutschschweizer am häufigsten mit Kolleginnen und Kollegen ein (in 62 Prozent der Fälle). Hierarchisch eher nach oben orientiert sind die Frauen: 13 Prozent der weiblichen Befragten, die schon mal eine Affäre hatten, gingen diese mit ihrem Vorgesetzten ein. Bei den Männern waren es nur 7 Prozent. Dafür wandten sich 30 Prozent der Männer für ihr Abenteuer an die eigenen Mitarbeitenden.

Jede fünfte Affäre beginnt auf der Firmenfeier
Ihren Anfang nahmen Affären am häufigsten bei gemeinsamen Aktivitäten ausserhalb der Arbeitszeit (in 36 Prozent der Fälle). Auf Rang zwei der Liste von Brutstätten für Büro-Romanzen folgen Firmenfeiern (21 Prozent). Insbesondere im Mittelland überlegt man sich besser zweimal, ob man den Partner ans Firmenessen ziehen lassen soll: In dieser Region nahmen 28 Prozent der Affären dort ihren Anfang. Im Vergleich nüchterner verlaufen Firmenfeiern offenbar in der Zentral- und Nordwestschweiz: Nur 18 Prozent der Affären starteten dort an solchen Anlässen. Dafür knistert es in der Zentralschweiz mitunter schon am Mittag, wo ebenfalls 18 Prozent der Affären ihren Ursprung in der Mittagspause hatten. Wenig Sinn für Romantik über Mittag haben Arbeitnehmer in der Ostschweiz: Dort liegt der entsprechende Wert bei nur 4 Prozent.

21 Prozent hatten schon eine feste Beziehung am Arbeitsplatz
Gefühle am Arbeitsplatz führen aber nicht nur zu erotischen Abenteuern. Auch Amor dreht an Schweizer Arbeitsplätzen seine Runden. Rund jeder fünfte Deutschschweizer (21 Prozent) ging schon eine feste Beziehung mit einer Person aus dem eigenen Betrieb ein. Und das kann durchaus Vorteile haben: 36 Prozent der Männer finden es vor allem positiv, dass man sich so bereits kennt und nicht die Katze im Sack kaufen muss. Wichtigster Vorteil aus Sicht der Frauen: Man kann sich über die gemeinsame Arbeit austauschen (finden 34 Prozent).

Es gibt aber auch Faktoren, die eine harmonische Beziehung am Arbeitsplatz erschweren. So äussern 48 Prozent der Männer Bedenken, weil sich Berufliches und Privates zu sehr vermischen könnten. Ähnliche Nachteile sehen die weiblichen Befragten: 49 Prozent von ihnen sagen, dass ihnen der räumliche und zeitliche Abstand vom Partner wichtig ist. Zudem befürchten 61 Prozent der Befragten, dass sich das Scheitern einer solchen Beziehung negativ auf das Arbeitsklima auswirken könnte. Aushalten lassen sich solche Nachteile aber offenbar recht gut: Nur 6 Prozent aller Befragten geben an, ihren Job schon mal wegen einer Partnerschaft oder Affäre im Unternehmen gewechselt zu haben.

veröffentlicht: 3. Oktober 2017 15:02
aktualisiert: 3. Oktober 2017 15:10

Anzeige
Anzeige
redaktion@pilatustoday.ch