Das Essen im Restaurant könnte bald teurer werden
Die Schweizer Gastro-Betriebe rechnen mit Preisaufschlägen bei ihren Menüs. Grund dafür sind Schwierigkeiten bei der Versorgung mit Speiseöl. Einzelne Betriebe berichteten, dass Öl bei Lieferanten kontingentiert sei, andere meldeten massive Preiserhöhungen, wird Gastrosuisse-Mediensprecher Patrik Hasler-Olbrych von "20 Minuten" zitiert. Von einem Betrieb sei bekannt, dass er seine Speisekarte umschreiben musste, da er kein Rapsöl aus der Schweiz mehr erhielt.
Speiseöl ist gefragt
Öl-Lieferanten bestätigen gegenüber «20 Minuten» die angespannte Situation. Aktuell spürten sie eine erhöhte Nachfrage bei diversen Öl-Artikeln wie Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Erdnussöl. Die Verfügbarkeit der Mengen für bestehende Bezüger sei nach heutigem Wissensstand für die nächsten Monate gewährleistet. Die bereits hohen Preise dürften aber weiter steigen.
Der Grosshändler Transgourmet/Prodega habe in den vergangenen Wochen beim Öl grössere Nachfrage- und Preisschwankungen festgestellt. Diese seien nun dabei, sich etwas zu beruhigen, wird Mediensprecherin Christine Strahm zitiert.
Das Öl fliesst in kleineren Mengen
Der Wirt Slavisa Tomic vom Restaurant Rössli zur Vogtei in Herrliberg sagt auf Anfrage von «20 Minuten»: «Im Moment bekommen wir keine grösseren Mengen Speiseöl mehr». Vor dem Krieg habe er immer palettenweise bestellen können. «Jetzt sind nur noch 100 Liter pro Lieferung möglich.» Wegen der geringeren Mengen fielen die kostenlosen Transporte weg. Längerfristig werde das Restaurant nicht darum herumkommen, die Menüpreise zu erhöhen.
Öl steckt mehr oder weniger in fast alle Speisen. Rund zwei Drittel der weltweiten Sonnenblumenöl-Exporte stammen aus der Ukraine. Auch die Schweiz importiert Öl aus dem Land. 2021 waren es laut dem Bundesamt für Landwirtschaft elf Prozent. Da Produzenten wegen des Kriegs wegfallen, ist jetzt Rapsöl aus der Schweiz umso begehrter.
(osc)