Der Mann als Ernährer? Dieses Familien-Modell scheint veraltet
Eine Mehrheit der Befragten schätzt den Stand der Gleichstellung in der Schweiz schlechter ein als noch vor drei Jahren, als das erste Gleichstellungsbarometer veröffentlicht wurde. Dies schreibt die SGK in einer Mitteilung.
Dies gilt demnach besonders für die Bereiche Familie, Erwerbsarbeit und Politik. Dabei sind Frauen deutlich kritischer als Männer. Der Grossteil der Befragten ist sich auch bewusst, dass Frauen mehr unbezahlte Care-Arbeit leisten als Männer.
Traditionelles Ernährermodell ist nicht mehr gefragt
Mit Blick auf das bevorzugte Erwerbsmodell, spricht sich eine Mehrheit für Teilzeitarbeit beider Elternteile aus. Nur 10 Prozent der befragten Männer und 11 Prozent der befragten Frauen wünschen sich das traditionelle Ernährermodell, bei dem der Mann Vollzeit arbeitet und die Frau nicht erwerbstätig ist.
Eine klare Mehrheit der Befragten wünscht sich die Möglichkeit von Jobsharing, Teilzeit und Pensen-Reduktion auf allen Hierarchiestufen sowie flexible Arbeitszeiten. Auch die Zustimmung für gleiche Karrierechancen sowie die Lohngleichheit von Frauen und Männern ist hoch. Befragt wurden bei der repräsentativen Erhebung im letzten April 2245 Personen zwischen 18 und 65 Jahren aus der ganzen Schweiz.
«Tatsächliche Gleichstellung ist kein ‹nice to have›», schreibt die SKG weiter. Dem Verfassungsauftrag der Gleichstellung nachzukommen, bleibe in der Verantwortung aller - von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
(SDA)