Heisser Tag, geiler Sommer?

Die Bauernregel zum Siebenschläfertag ist akkurater, als du gedacht hast

27.06.2022, 08:09 Uhr
· Online seit 27.06.2022, 07:21 Uhr
«Wie das Wetter am Siebenschläfer sich verhält, ist es sieben Wochen lang bestellt» – das behauptet die Siebenschläferregel. Aber stimmt die Bauernregel zum 27. Juni von heute Montag auch? Und was hat sie mit dem pelzigen Nagetier zu tun? Wir verraten es dir.
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Der 27. Juni ist der sogenannte Siebenschläfertag. Eine Bauernregel aus dem Mittelalter besagt, dass das Wetter an diesem Tag einen Hinweis auf die Wetterlage über den ganzen Sommer hin liefert: «Wie das Wetter am Siebenschläfer sich verhält, ist es sieben Wochen lang bestellt.»

Ein Tag macht noch keinen Sommer

Mit Bauernregeln ist es immer so eine Sache. Grundsätzlich macht es wenig Sinn, das Wetter der nächsten Wochen an einem einzigen Tag festzumachen, schreibt Roger Perret von Meteonews.

Die höchste Eintrittswahrscheinlichkeit für die Sommerwitterung ergibt sich dagegen, wenn man nicht nur das Wetter am Siebenschläfertag selbst, sondern die Witterung während einiger Tage um ihn herum heranzieht.

Die Grosswetterlage in diesem Zeitraum ist nämlich oft von einer sogenannten Erhaltungsneigung geprägt. Das heisst, sie gibt mit einer überdurchschnittlichen Häufigkeit den Witterungscharakter der folgenden Wochen vor.

Ende Juni entscheidet sich, wie schön die Sommerferien werden

Wird der Zeitraum um den 27. Juni betrachtet, so hat die Bauernregel tatsächlich eine erstaunlich hohe Trefferquote. Statistische Untersuchungen haben ergeben, dass die Regel in 60 bis 70 Prozent aller Fälle zutrifft. Interessant ist, dass in Zeiten des Klimawandels die Wahrscheinlichkeit sogar noch zugenommen hat.

Was heisst das nun für den Sommer 2022? Aktuell befindet sich der Alpenraum am Rand eines Hochs mit Zentrum über Nordosteuropa im Bereich einer zwar sehr warmen, aber etwas angefeuchteten Südwestlage. Damit ist es zwar freundlich und mit knapp 30 Grad überdurchschnittlich warm, aber auch zunehmend gewittrig.

Wie erwähnt erzielt man eine höhere Eintrittswahrscheinlichkeit, wenn man nicht nur einen Tag, sondern den Witterungscharakter Ende Juni und in der ersten Juliwoche anschaut. Diese Wetterlage hat nämlich eine gewisse Beständigkeit und erhöhte Wiederholungswahrscheinlichkeit.

Warmer Sommer, Blitz und Donner

Natürlich ist es noch etwas früh, um die genaue Wetterentwicklung über diesen Zeitraum vorherzusagen. Trends können aber dennoch angegeben werden. Insofern würde dies bei auf einen überdurchschnittlich warmen, aber auch gewittrigen Sommer hindeuten.

Insgesamt ist bei Anwendung der Siebenschläferregel mit aller Vorsicht von einem überdurchschnittlich warmen, aber immer wieder von Gewitter unterbrochenen Sommer auszugehen. Aber wie oben angedeutet, keine Regel ohne Ausnahme, drum stellt dies nur einen Trend dar.

Kein Tierchen sondern eingemauerte Christen

Übrigens: Mit dem gleichnamigen Nagetier hat der Siebenschläfertag nichts zu tun. Der Name stammt aus alten christlichen Legende. Bei der Christenverfolgung um das Jahr 250 sollen sieben junge Christen bei Ephesus entdeckt und in einer Berghöhle lebendig eingemauert worden sein.

Gemäss der Legende starben die Märtyrer aber nicht, sondern schliefen mehrere hundert Jahre lang. An einem 27. Juni wurden sie der Legende zufolge dann zufällig wiederentdeckt, wachten auf und bezeugten ihren Glauben.

(osc)

veröffentlicht: 27. Juni 2022 07:21
aktualisiert: 27. Juni 2022 08:09
Quelle: Today-Zentralredaktion

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