Schweiz

«Die Lage ist ernst, wir müssen das Virus in Schach halten»

15.10.2020, 12:50 Uhr
· Online seit 15.10.2020, 12:36 Uhr
«Wir haben viel zu gewinnen, denn es ist fünf vor zwölf.» Dies sagte Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga nach einem Treffen mit Vertretern der Kantone am Donnerstag vor den Bundeshausmedien in Bern.
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Es sei wichtig, den aktuellen Trend zu durchbrechen: «Je schneller uns dies gelingt, desto weniger Einschnitte hat es für die Bevölkerung, die Wirtschaft, die Familien und die Risikogruppen,» sagte Sommaruga. Was sich nun sofort ändern müsse sei, dass sich alle wieder an die Grundregeln von Händewaschen, Distanzhalten und Maskentragen halten. Bund und Kantone seien sich zudem einig: «Wir blieben bei der besonderen Lage.» Die Kompetenz für Massnahmen bleibt somit bei den Kantonen.

Quelle: CH Media Video Unit

Neue schweizweite Massnahmen geplant

In den nächsten Tagen würden weitere Massnahmen, die schweizweit gelten würden, diskutiert und kommuniziert. Bereits für Freitag sei ein Treffen zwischen den Kantonen und Gesundheitsminister Alain Berset geplant. Der Bund prüfe auch eine Unterstützung der Kantone beim Contact Tracing. Hier komme der Zivildienst oder der Zivilschutz in Frage.

Berset sprach angesichts der steigenden Corona-Fallzahlen Klartext: «Die Situation ist beunruhigend, es gibt eine starke negative Dynamik.» In den nächsten Tagen könnten deshalb auch auf Bundesebene neue Massnahmen getroffen werden.

Quelle: CH Media Video Unit

Die Lage sei ernst und daran werde sich so bald nichts ändern, sagte auch Lukas Engelberger, der Präsident der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektionen. Es gelte nun, die Dynamik der Pandemie zu brechen. Alle Kantone seien gefordert, ihre Massnahmen anzupassen. Die Konferenz der Gesundheitsdirektionen werde dazu Empfehlungen verfassen. Zu erwarten seien Verschärfungen bei der Maskentragpflicht, in der Gastronomie und bei Veranstaltungen. Das lege die epidemiologische Lage nahe.

Berset wird am Freitag zusammen mit dem Vorstand der Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK) besprechen, welche weiteren Massnahmen ergriffen werden müssen, um die Situation im Griff zu behalten.

Quelle: CH Media Video Unit

Engelberger geht davon aus, dass die Maskenpflicht in verschiedenen Kantonen ausgeweitet wird. Ausserdem investieren alle Kantone in das Contact Tracing. «Dieses wird schwieriger, je höher die Fallzahlen sind», sagt er. Es komme deshalb auch zu Lücken. Man könne sich nicht nur auf das Contact Tracing verlassen. «Wir sind darauf angewiesen, dass wir die Dynamik der Pandemie wieder brechen können.»

Hier gibt es die Medienkonferenz im Ticker zum Nachlesen:

veröffentlicht: 15. Oktober 2020 12:36
aktualisiert: 15. Oktober 2020 12:50
Quelle: PilatusToday

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