Hohe Zustimmung

Die Pflegeinitiative könnte einen neuen Rekord brechen

· Online seit 24.10.2021, 08:05 Uhr
Spätestens seit Beginn der Corona-Pandemie ist die Unterstützung für das Gesundheitspersonal angestiegen. Das zeigt sich auch in der Zustimmung zur Pflegeinitiative. Deswegen könnte die Initiative nun den höchsten Ja-Stimmen-Anteil der Geschichte holen.
Anzeige

Die Pflegeinitiative befindet sich im Höhenflug. Sie hat laut dem «Blick» das Zeug, neue Rekordwerte zu erzielen. Gemäss der letzten SRG-Umfrage lag der Zustimmungswert bei sehr hohen 78 Prozent. Nur 15 Prozent der Stimmberechtigten seien dagegen. Damit hat die Pflegereform beste Aussichten, die erste von einer Gewerkschaft lancierten Initiative zu sein, die angenommen wird.

Ausserdem liege ein weiterer Rekord in Reichweite: Nämlich der des höchsten Ja-Stimmen-Anteils in der Geschichte der modernen Schweiz. Den ersten Platz belegt derzeit die Initiative für einen arbeitsfreien 1. August, die 1993 mit 83,8 Prozent angenommen worden war.

65'000 Pflegefachkräfte könnten der Schweiz in zehn Jahren fehlen

Für den Berufsverband des Pflegepersonals ist wichtig, dass die Befürworter auch tatsächlich abstimmen und das Ständemehr erreicht wird. Nur so haben sie Hoffnung, dass sich etwas verändern wird. Andernfalls wird vermutet, dass der Schweiz bis in zehn Jahren rund 65'000 Pflegefachkräfte fehlen werden.

Auch der ehemalige Direktor des Zürcher Stadtspitals Triemli, Erwin Carigiet, unterstützt die Pflegeinitiative. In gewissen Einrichtungen sei das Pflegepersonal klar unterdotiert. Es könne die geforderte Qualität nicht mehr erbringen, sagte Carigiet in einem Interview mit dem «SonntagsBlick». Sollten es wegen der Überlastung Fehler bei der Medikation geben, könne es sogar sehr gefährlich werden. Es werde leider nur von Kosten geredet, die eine Anstellung von zusätzlichem Personal verursache. Was Fehler im beruflichen Alltag der Pflegenden kosteten, werde dagegen verschwiegen.

Ob die Initiative das Ständemehr erreicht und den Rekord wirklich brechen kann, zeigt sich allerdings erst am 28. November.

(red.)

veröffentlicht: 24. Oktober 2021 08:05
aktualisiert: 24. Oktober 2021 08:05
Quelle: PilatusToday/SDA

Anzeige
Anzeige
redaktion@pilatustoday.ch