Gesundheit

Die Schweizer leiden mental unter Corona – aber weniger als andere Länder

· Online seit 09.10.2020, 10:45 Uhr
Das Wohlbefinden der Bevölkerung hat sich hierzulande gerade bei Jüngeren aufgrund der Coronakrise verschlechtert, wie eine Studie von Axa zeigt. Im europäischen Vergleich schneidet die Schweiz dennoch relativ gut ab.
Anzeige

Das Versicherungsunternehmen Axa hat im Rahmen einer paneuropäischen Studie über sieben Länder mehr als 1000 Schweizerinnen und Schweizer befragt. Die Studie zeigt: Die Schweizerinnen und Schweizer kamen besser durch die Krise als andere Menschen in Europa, was ihre mentale Gesundheit angeht.

Wie das Unternehmen am Freitag mitteilt, gab jede zweite befragte Person an, sich zum Befragungszeitpunkt im Juni in einem guten oder sehr guten mentalen Zustand befunden zu haben. Damit schnitt die Schweiz im Vergleich zu den anderen untersuchten Ländern am besten ab. Zudem seien die Schweizerinnen und Schweizer zuversichtlicher als ihre europäischen Nachbarn: 84 Prozent der Befragten in der Schweiz stehen der Zukunft trotz Corona positiv gegenüber, in den übrigen europäischen Ländern sagten dies 73 Prozent.

Trotzdem stehe aber fest: Das Wohlbefinden der Bevölkerung hat sich im Zuge der Coronapandemie auch in der Schweiz markant verschlechtert. Mehr als ein Viertel der Befragten gab an, dass sich ihre mentale Gesundheit während der Corona-Pandemie verschlechtert hat, und die Zahl der Personen, die ihre psychische Verfassung als schlecht bezeichnen, hat sich von 6 Prozent vor der Pandemie auf 15 Prozent während der Krise mehr als verdoppelt.

Corona-Situation belastet eher jüngere Menschen

Dies entspreche auch den Erfahrungen von Pro Mente Sana. «Bereits belastete Menschen wurden noch mehr belastet», lässt sich Roger Staub, Geschäftsleiter der Stiftung in einer Mitteilung vom Freitag zitieren.

Bei der Axa-Studie fällt auf, dass die Corona-Situation eher jüngere Menschen belastet. Rund 23 Prozent der 18 bis 24-Jährigen gab im Juni an, sich während Corona in einem schlechten oder sehr schlechten mentalen Zustand befunden zu haben, während dies bei der Altersgruppe von 65 bis 79 Jahren nur knapp 6 Prozent sagten. Dies dürfte gemäss der Axa insbesondere an den Herausforderungen in Zusammenhang mit Ausbildung, Studium, Arbeitssituation im Homeoffice, Kinderbetreuung und Home Schooling sowie einem allfälligen Arbeitsplatzverlust oder Kurzarbeit liegen, wovon die Jüngeren deutlich stärker betroffen waren. (sre)

veröffentlicht: 9. Oktober 2020 10:45
aktualisiert: 9. Oktober 2020 10:45
Quelle: CH Media

Anzeige
Anzeige
redaktion@pilatustoday.ch