Die Zeichen stehen auf Verschärfungen
In der Schweiz stecken sich wieder über 2'000 Personen innert 24 Stunden mit dem Coronavirus an. Und alle Zahlen in den Kantonen weisen nach oben. Der Bundesrat entscheidet nach vier Richtwerten, ob weitere Verschärfungen oder Lockerungen angezeigt sind.
So darf die Zahl der Neuinfektionen pro 100'000 Einwohnern in zwei Wochen (14-Tages-Inzidenz) nicht den Schwellenwert von 350 Fällen überschreiten, derzeit liegen wir bei 234. Wie der «Tagesanzeiger» in einer Modellrechnung zeigt, würde sich bei gleichbleibender Entwicklung diese Zahl schon am 7. April über dem Grenzwert bewegen.
Weniger Spitaleintritte, mehr IPS-Patienten
Positiv sieht es bei den Spitaleintritten aus, dem zweiten Richtwert. Der 7-Tages-Schnitt sinkt dort, allerdings wird diese Zahl verzögert berechnet, wenn man die tagesaktuellen Zahlen der Kantone betrachtet, dürfte auch dieser Wert bald steigen. Hier darf laut Bundesrat die Zahl nicht über 80 steigen, derzeit sind wir bei 42.
Eine Steigerung ist beim dritten Richtwert, den Patienten auf den Intensivstationen, zu verzeichnen. Hier darf der Wert nicht über 300 kommen, die Belegung ist momentan in der Schweiz bei 179. Der vierte Richtwert ist der 7-Tages-Schnitt der Reproduktionszahl (R-Wert), der bei 1,17 liegt und damit als einziges der vier Kriterien bereits über dem Richtwert von 1,15.
Nächste Sitzung Ende März
Wie stark der Bundesrat die einzelnen der vier Kriterien gewichtet, ist nicht klar. Die Zeichen stehen jedoch auf Verschärfung, da derzeit all diese Werte steigen. Am 31. März trifft sich der Bundesrat zur nächsten Corona-Sitzung. Allerdings könnte er jederzeit neue Massnahmen in die Vernehmlassung schicken, bis diese dann gelten, dauert es aber mindestens eine Woche, damit die Kantone Stellung nehmen können.
Besser dürfte es gegen Sommer werden, wenn die Personen der Risikogruppen geimpft sind. Dann will der Bundesrat neue Richtwerte beschliessen. Fast komplett auf Massnahmen soll verzichtet werden, wenn alle Leute geimpft sind, die das wollen.
(red.)