Urzeitlich

Dinosaurier aus dem Aargau ist neue Attraktion in Zürcher Museum

· Online seit 11.09.2020, 12:33 Uhr
Er ist 8 Meter lang und mehr als 200 Millionen alt. Die Knochen des Plateosaurier aus Frick sind nun in Zürich zu bewundern. Und ein Modell der Riesenechse ebenfalls.
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Nach der coronabedingten Schliessung, und einer gleichzeitig stattfindenden Sanierung, öffnen das Zoologische und das Paläontologische Museum am 15. September wieder ihre Türen. Dabei wird eine unübersehbare Attraktion die Museen der Universität Zürich (UZH) bereichern. Einerseits ein originalgetreu nachgebauter, acht Meter langer Plateosaurier. Und andererseits dessen 2018 in Frick gefundenes Skelett. In einer Mitteilung vom Freitag bezeichnen die Museen den Schweizer Saurierfund als sprichwörtlich «grössten Neuzuwachs».

Laut der Universität Zürich lebte der Plateosaurier vor über 200 Millionen Jahre. Er ernährte sich hauptsächlich von Pflanzen und stapfte auf zwei kräftigen Hinterbeinen durch eine flache, sumpfige Landschaft. Die froschartige Stellung der Hinterbeine weist laut Mitteilung darauf hin, dass das Tier – wie viele seiner Artgenossen rund um Frick – vermutlich im Schlamm steckengeblieben und so gestorben ist. Der Plateosaurier wog wohl zwischen 1,8 und 2 Tonnen und war 15 bis 20 Jahre alt als er starb.

«Einer der schönsten und vollständigsten Plateosaurier»

Nun sei das Fossil über die letzten zwei Jahre vom Paläontologen Ben Pabst und seinem Team in aufwendiger Feinarbeit aus der Tongrube Gruhalde in der Aargauer Gemeinde ausgegraben und für die Ausstellung präpariert worden, teilt die Universität Zürich mit. «Dieser Plateosaurier ist einer der schönsten und vollständigsten, der bis jetzt in der Tongrube gefunden wurde», wird UZH-Paläontologe und Museumskurator Christian Klug in der Mitteilung zitiert. Besonders die rechte Schulter falle bei dem neuesten Museums-Fossil auf: Sie sei stark verdickt, die Knochen sind verändert: «Die massiven Knochen-Wucherungen machten den Arm für das Tier wohl nahezu unbrauchbar», so Klug.

Für die Wissenschaft sind sie jedoch besonders interessant, denn es seien nur wenige Fossilien mit dieser Art umfangreicher, verheilten Verletzungen bekannt. Christian Klug und Ben Pabst sind sich darum laut Mitteilung auch einig, dass ein auf allen Vieren gehendes Tier eine solche Verletzung nicht überlebt hätte. Und sie sehen darin entsprechend ein Indiz für eine aufrechte Fortbewegung des Plateosaurier. (sat)

veröffentlicht: 11. September 2020 12:33
aktualisiert: 11. September 2020 12:33
Quelle: CH Media

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