Das schmeckt nicht allen

Ein Zuger Startup legt sich mit dem Babybrei-Giganten Hipp an

18.04.2021, 19:14 Uhr
· Online seit 18.04.2021, 08:47 Uhr
Der Babybrei-Hersteller Hipp hat das Zuger Startup Yamo vor Gericht gezogen. Die beiden streiten sich unter anderem wegen provokanter Werbesprüche.

Quelle: Tele 1

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Das Jungunternehmen aus Zug hat von Konkurrent und Branchenführer Hipp in den letzten Jahren sechs Abmahnungen bekommen und wurde zwei Mal verklagt. Dies sagen die Gründer, wie die «NZZ am Sonntag»  berichtet. Begonnen hatte es mit einer Abmahnung von Hipp, weil Yamo in einem Werbespot auf Instagram behauptete, herkömmlicher Babybrei stecke voller ungesunder Zusatzstoffe.

Gegründet wurde Yamo 2016 in Zug von drei Männern, die mit Babynahrung durchstarten wollen. «Als die erste Abmahnung kam, waren wir überrascht und fühlten uns fast ein wenig geschmeichelt. Wir hatten nicht erwartet, als so kleines Unternehmen auf den Radar des Marktführers zu kommen», sagt Tobias Gunzenhauser, einer der Gründer von Yamo, gegenüber der «NZZ am Sonntag».

Die Aussage über «ungesunde Zusatzstoffe» ist heikel, da künstliche Zusatzstoffe in Babynahrung von Gesetzes wegen verboten sind. Yamo versprach daraufhin, die Aussage auf Insta nicht zu wiederholen. Stattdessen schrieb man auf Facebook: «Wenn man herkömmlichen Babybrei probiert, weiss man, wieso ihn Babys immer rausspucken.»

Regelmässige Post aus Deutschland

Das kam bei Hipp auch nicht besser an. Laut dem Bericht flatterten von da an regelmässig Briefe der Hipp-Anwälte ins Haus. Aus Sicht von Hipp habe Yamo gegen Werberegeln verstossen und nicht eingelenkt, so ein Sprecher gegenüber der Zeitung.

Im Juli 2020 mussten die Yamo-Gründer in Hamburg vor Gericht. In dem Prozess geht es um ein Produktionsverfahren, das Hipp von den Richtern prüfen lassen wollte. Die Klage wurde im Dezember 2020 abgewiesen. Doch der Rechtsstreit ist nicht abgeschlossen: Am Donnerstag verhandelte das Hamburger Gericht über Aussagen auf Yamos Webseite.

Am Montag, so die «NZZ am Sonntag», werde Yamo nun einen offenen Brief in Deutschland veröffentlichen. «Machen wir lieber Kinder satt statt Anwälte», heisst es darin.

(red.)

veröffentlicht: 18. April 2021 08:47
aktualisiert: 18. April 2021 19:14
Quelle: PilatusToday

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