Risikogruppe 65+ aus dem Gesetz gestrichen

Eveline Widmer-Schlumpf hat gegen Schutzklausel für Alte lobbyiert

· Online seit 06.09.2020, 09:31 Uhr
Eigentlich sollten Arbeitnehmer über 65 besondere Corona-Schutzmassnahmen in Anspruch nehmen können. Dagegen hat die Pro Senectute unter Präsidentin Eveline Widmer-Schlumpf erfolgreich lobbyiert.
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Alle Menschen über 65 Jahren als Risikogruppe zu bezeichnen gehe zu weit, sagte Pro Senectute-Präsidentin Eveline Widmer-Schlumpf in einem Interview mit dem Sonntagsblick. Deshalb habe die Pro Senectute erfolgreich gegen die Alterklausel im Covid 19-Gesetz lobbyiert: «Unsere Mitarbeitenden auf der ­Geschäftsstelle setzten seit April alle Hebel in Bewegung, um in der Öffentlichkeit, beim Bundesamt für Gesundheit und bei verschie­denen Behörden bezüglich dieser ‹­Altersklausel› ein Umdenken zu erwirken», sagt die ehemalige BDP-Bundesrätin im Interview. Dies habe gewirkt, im neuen Covid-19-Gesetz gebe es keine Altersgrenze 65 mehr.

Weil Covid-19 vor allem bei älteren Personen einen schweren Verlauf nehmen kann, hatte der Bund ursprünglich die über 65-Jährigen besonders schützen wollen und sie deshalb als Risikogruppe eingestuft. Risikogruppen haben Anrecht auf besonderen Schutz am Arbeitsplatz, ist dies nicht möglich, sollen sie von zu Hause aus arbeiten können. Pro Senectute sei es aber zu rigoros, «Menschen im Pensionsalter, also 1,6 Millionen Menschen in der Schweiz, allein aufgrund ihres Alters zu sogenannten Risikogruppe zu zählen,» sagt Widmer-Schlumpf im Interview. Zuvor hatte sich Pro Senectute erfolgreich für eine Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr eingesetzt. (wap)

veröffentlicht: 6. September 2020 09:31
aktualisiert: 6. September 2020 09:31
Quelle: CH Media

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