Experten warnen: 2G-Regel täuscht falsche Sicherheit vor
Der Ruf nach 2G wird immer lauter. In der Sonntagspresse wurde unter anderem eine offene Debatte darüber gefordert. Auch Lukas Engelberger, Präsident der kantonalen Gesundheitsdirektoren, und Bundespräsident Guy Parmelin sehen die Beschränkung auf Geimpfte und Genesene als Option. Fachexperten sagen aber, dass damit die Ansteckungen bei Clubberinnen und Sportfans sogar steigen könnte, berichtet der «Tagesanzeiger».
Mit 2G werde es mehr Ansteckungen geben
So ist der Epidemiologe Antoine Flahault von der Universität Genf der Meinung, dass 2G eher eine Massnahme zu sein scheint, um die Impfkampagne weiter anzukurbeln. «In diesem Sinne kann sie wirksam sein, da es in der Schweiz immer noch zu viele ungeimpfte Personen gibt.» Der Epidemiologe Marcel Salathé räumt zudem ein, falls es an 2G-Veranstaltungen zu Infektionen komme, verliefen diese milder, weil alle schon eine gewisse Immunität hätten. Damit würden die Spitäler nicht überlastet. Die beiden Experten stellen aber klar, dass mit 2G ohne Masken die Ansteckungen steigen statt sinken könnten.
Dritte Impfdosis sinnvoller
Das Übertragungsrisiko sei ohne Maske erheblich grösser, gibt Salathé zu bedenken. Damit würden sich Geimpfte und Genesene in falscher Sicherheit wiegen. Dazu Antoine Flahault: «Wenn 2G den Eindruck erwecken sollte, dass die Menschen Massnahmen wie Masken oder Distanz vernachlässigen können, dann könnte sich 2G als kontraproduktiv erweisen.» Flauhault fände deshalb 2G beschränkt auf Genesene und Geimpfte mit einer dritten Impfdosis sinnvoller.
(red.)