So viele wie noch nie

Fast 3'500 Personen gerieten 2020 in den Schweizer Alpen in Not

10.03.2021, 06:39 Uhr
· Online seit 10.03.2021, 06:23 Uhr
Im vergangenen Jahr gerieten in den Schweizer Alpen fast 3'500 Personen in eine Notlage und mussten gerettet oder geborgen werden. Das sind so viele wie noch nie – trotz oder gerade wegen der Corona-Pandemie.
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Die Freizeit- und Feriengestaltung der Schweizer wurde im Jahr 2020 durch die Pandemie stark beeinflusst. Deshalb zog es viele in die Berge – trotz dem Aufruf der Behörden und Alpinverbände auf sportliche Aktivitäten in den Bergen zu verzichten.

Mit den Lockerungen im Mai 2020 seien die Unfallzahlen stark angestiegen. Dabei gerieten insgesamt 3‘471 Berggänger in eine Notlage (Vorjahr 2'909). Bei 1‘627 Personen passierte dies beim Wandern. Gefolgt von Hochtouren mit «nur» 440 Fällen. Dies teilt der Schweizer Alpen-Club SAC mit.

Rund 1‘100 Personen konnten gesund oder mit leichten Verletzungen gerettet werden. 112 Berggängerinnen und Berggänger verunfallten tödlich. Dabei geschahen rund ein Viertel der tödlichen Unfälle in der Zentralschweiz, gefolgt von den Berner Alpen mit 15 Prozent. Insgesamt verloren 180 Personen ihr Leben in den Bergen, 47 davon aufgrund einer Erkrankung wie Herz-Kreislaufprobleme, 21 bei Sportarten wie Delta- oder Gleitschirmfliegen, Base-Jumping oder Mountainbiken.

Auffallend ist der deutlich tiefere Anteil ausländischer Opfer im Vergleich zu den Vorjahren. In anderen Jahren lag dieser über 40 Prozent – vergangenes Jahr betrug er mit 30 Todesfällen lediglich 27 Prozent. Dies sei zu einem grossen Teil auf die Reisebeschränkungen zurückzuführen. Die Hälfte aller tödlich verunfallten Personen kam aus Deutschland.

Der SAC empfiehlt, Bergwanderungen im Voraus sorgfältig zu planen und sich laufend über die Verhältnisse und das Wetter zu informieren. Auch wird daran erinnert, dass der Wanderweg nicht verlassen werden sollte und schneebedeckte oder vereiste Passagen vorsichtig zu beurteilen sind. Ebenfalls sollten gute Bergschuhe zur Grundausrüstung gehören. Im Zweifelsfall sei es besser umzukehren.

(mja)

veröffentlicht: 10. März 2021 06:23
aktualisiert: 10. März 2021 06:39
Quelle: PilatusToday

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