Astronomie

Forscher entdecken Riesenplaneten um Weissen Zwerg

· Online seit 16.09.2020, 17:05 Uhr
Erstmals haben Forschende einen intakten Riesenplaneten entdeckt, der den Untergang seines Sterns überlebte. Das berichtet ein internationales Team mit Beteiligung von Berner Astrophysikern im Fachmagazin «Nature».
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Stirbt ein sonnenähnlicher Stern, bläht er sich zu einem Roten Riesen auf. Später kollabiert dieser Himmelskörper zu einem massenreichen Weissen Zwerg. Bisher hielt man es für unwahrscheinlich, in der Nähe von solchen Sternenresten Planeten zu finden.

Nun aber entdeckte ein internationales Forschungsteam einen Riesenplaneten mithilfe des Weltraumteleskops TESS der Nasa. Sie tauften ihn auf den Namen WD 1586 b. Die Berner Forschenden leiteten eine photometrische Analyse.

Ein kühler Planet

Der Gasplanet ist viel grösser als der Weisse Zwerg, den er alle 1,4 Tage umkreist - etwa 20 Mal näher als Merkur die Sonne umrundet. Das Team geht davon aus, dass der gasförmige Planet lange nachdem der Stern aus seiner Roten-Riesen-Phase geschrumpft war, in die nahe Umlaufbahn geriet. Andernfalls wäre er nämlich verschlungen worden.

Der gasförmige Planet besitzt nicht mehr als die 14-fache Masse des Jupiters. Seine Temperatur beträgt höchstens 17 Grad Celsius. Das fanden die Forschenden mithilfe des Nasa-Weltraumteleskops Spitzer heraus.

Jupiter und Saturn können sich womöglich retten

In einigen Milliarden Jahren verkommt auch unsere Sonne zu einem Weissen Zwerg. Während der Roten-Riesen-Phase werden Merkur und Venus wohl verschlungen - möglicherweise auch die Erde. Die Gasplaneten des Sonnensystems können sich vielleicht retten.

Bereits im vergangenen Jahr berichteten Forschende von einer Gasscheibe, die einen Weissen Zwerg umkreist. Das Gas scheint eine ähnliche Zusammensetzung wie Neptun und Uranus zu haben. Deshalb vermuteten sie, dass das Gas von einem Planeten stammen könnte. Entdeckt wurde er jedoch nicht.

https://www.nature.com/articles/s41586-020-2713-y

veröffentlicht: 16. September 2020 17:05
aktualisiert: 16. September 2020 17:05
Quelle: sda

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