Frauen besonders stark von Cybermobbing betroffen
Tamara Funiciello ist wohl eine der am härtesten angegriffenen Politikerinnen der Schweiz. Sie will die Hasskommentare aber nicht mehr länger einfach hinnehmen und wehrt sich mit Erfolg dagegen. Seit sie öffentlich darüber spreche und auch juristisch dagegen vorgeht, seien die Angriffe zurückgegangen, sagte sie gegenüber der «Schweiz am Wochenende». Dennoch habe sie sich Hilfe von Freiwilligen geholt, die ihre Social-Media-Accounts betreuen und filtern, um den Hass von ihr fernzuhalten.
Damit ist sie nicht alleine im Parlament. Auch Politikerinnen anderer Parteien erzählen von sexistischen Kommentaren, Wörtern wie «Hure», Drohungen – und natürlich Penisbildern. Eine Gruppe um die Nationalrätinnen Ada Marra (SP) und Kathrin Bertschy (GLP) will nun konkrete Hilfe im Umgang mit Hass im Netz bereitstellen. Dies beispielsweise mit einer Änderung des Gesetzes, das Cybermobbing und Cyberstalking zu eigenständigen Straftatbeständen machen würde. «Frauen äussern sich nicht mehr, weil sie im Vorfeld schon überlegen, was damit alles auf sie zukommt – das drängt sie aus der Öffentlichkeit», wird Bertschy in der «Schweiz am Wochenende» zitiert.
(imü)