Gartenbranche rechnet mit Verlusten bis zu 60 Millionen
Sobald im Frühling die Sonne draussen scheint, juckt der grüne Daumen der Hobbygärtner. Sie rennen ins Gartencenter, und decken sich mit Aussaaterde, Setzlingen und Unkrautstechern ein. Aber in diesem Frühling ist alles anders. Die Coronakrise und das angeordnete Verkaufsverbot trifft die Gartenbranche besonders hart.
Wie Martina Hilker vom Branchenverband Jardin Suisse gegenüber dem «SonntagsBlick» sagt, erwirtschaften die Gärtnereien unter normalen Umständen alleine im April und im Mai zwischen 40 und 60 Prozent des Jahresumsatzes. Stattdessen geht es vielen Geschäften derzeit so, wie der Jost Pflanzen AG in Wiedlisbach (BE): Täglich werfen deren Angestellte Blumen im Wert von fast 30'000 Franken weg.
Mehr Hilfskredite und Ausweitung der Kurzarbeit
Zwar sind viele Betriebe auf den Onlineshop, Abholservice vor Ort und Lieferdienste ausgewichen. Aber je nach Betrieb sei das nur für einen Teil der Geschäfte möglich, stellt Hilker von Jardin Suisse fest. Sie rechnet mit herben Umsatzeinbussen für die Branche: «Den Verlust schätzen wir auf 40 bis 60 Millionen Franken.»
Um weitere Verluste abzuwenden, fordere der Gärtnerverband vom Bund eine Erweiterung der Hilfskredite, die Ausweitung der Kurzarbeit und die Erlaubnis zum Pflanzenverkauf, schreibt der «SonntagsBlick». Eine stärkere Unterstützung der Branche fordert auch die Blumenproduzenten-Familie Isler aus Russikon (ZH). Sie hat die Online-Petition «Blumen gehören zur Grundversorgung» gestartet, die bereits über 40'000 Personen unterschrieben haben.