Vorbild für die Kantone

Graubünden feiert Erfolg mit Massentests – Uri könnte nachziehen

24.12.2020, 13:25 Uhr
· Online seit 24.12.2020, 13:16 Uhr
Die Corona-Massentests im Kanton Graubünden tragen Früchte: Mit einer tieferen Inzidenz zeigt der Kanton Graubünden, dass auch andere Kantone einen Massentest prüfen sollten.

Quelle: CH Media Video Unit / TeleZüri

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Der Kanton Graubünden zieht eine erste Bilanz: Die Massentests hätten eine hohe Wirkung gezeigt. Vom 11. bis 18 Dezember wurden insgesamt 17'242 Tests durchgeführt und 192 Personen isoliert, schreibt der Kanton Graubünden auf seiner Website. In Kombination mit dem Gastro-Lockdown sei die Anzahl Neuinfizierter um 73 Prozent gesunken (im Vergleich zur Vorwoche).

«Schön wäre, wenn es in der Schweiz flächendeckend die Möglichkeit gäbe, sich testen zu lassen», sagt Martin Bühler, Leiter des kantonalen Führungsstabs Graubünden gegenüber «20 Minuten».

Auch andere Kantone prüfen Machbarkeit

Für Epidemiologin Franziska Schöni-Affolter ist klar: «Es ist Zeit, dass die anderen Kantone mit Massentests nachziehen.»

Der Kanton Uri zeige Interesse an einem Massentest. Roland Hartmann, Vorsteher des Amts für Gesundheit, wartet erst noch detailliertere Fachinformationen ab. «Eine fundierte Beurteilung der Ergebnisse» sei erst danach möglich. Auch die Kantone Aargau und Basel-Landschaft prüfen die Machbarkeit.

Tests nur eine Momentaufnahme

Schöni-Affolter betrachtet kantonsumfassende Massentests aber als unrealistisch, da man bei einigen grösseren Kantonen nicht in kürzester Zeit so viele Menschen testen könne.  Auch seien die Tests nur eine Momentaufnahme. Doch: «Wenn alle Kantone niederschwellige Testzentren anbieten würden, zum Beispiel Walk-in-Testzentren für Personen ohne Symptome, könnten die Kantone viele Neuinfektionen verhindern», so die Epidemiologin gegenüber «20 Minuten».

Das BAG hat sich mit dem Kanton Graubünden ausgetauscht und werde die Ergebnisse noch analysieren, so BAG-Mediensprecher Jonas Montani.

veröffentlicht: 24. Dezember 2020 13:16
aktualisiert: 24. Dezember 2020 13:25
Quelle: PilatusToday

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