Neue Studie

Handys verursachen keinen Krebs

09.01.2022, 08:39 Uhr
· Online seit 09.01.2022, 07:51 Uhr
Das Vorurteil fällt immer wieder: Strahlen der Handys sind krebserregend. Nun zeigt eine neue Studie, dass kein Risiko besteht.
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«Unsere Studie liefert keine Hinweise auf einen kausalen Zusammenhang zwischen der Nutzung von Mobiltelefonen und Hirntumoren bei jungen Menschen», schreiben die Autoren im Fachblatt «Environment International». Sie könnten zwar das Risiko nicht vollständig ausschliessen, aber dieses wäre höchstens «geringfügig erhöht». Dies belegt die Studie «Mobi-Kids» mit Patienten aus 14 Ländern.

Die Studie erfreut auch die Gegnerinnen und Gegner von Mobilfunk-Antennen wie die mobilfunkkritischen Organisation Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz: «Es ist eine gute Nachricht, dass bei der Gefahr für Hirntumore bei Kindern weitgehend entwarnt werden kann», sagt Präsident Bernhard Aufdereggen gegenüber der «SonntagsZeitung». Trotzdem dürfe man sich nicht auf diesen Ergebnissen ausruhen, sondern müsse weiterhin an Grenzwerten festhalten und weiterforschen.

Nicht überrascht vom Resultat der Mobi-Kids-Studie ist der Umweltepidemiologe Martin Röösli. Aus wissenschaftlicher Sicht sei dies zu erwarten gewesen. Laut dem Schweizer Experten werden die Mobi-Kids-Resultate durch die Daten aus Krebsregistern verschiedener Länder gestützt. Demnach ist die Häufigkeit von Tumoren im Kopfbereich trotz steilem Anstieg der Mobiltelefon-Nutzung konstant geblieben. Entwarnung gibt der Experte auch bezüglich 5G-Netz. Aufgrund der höheren Frequenzen könne weniger Strahlung die Haut durchdringen und ins Gewebe gelangen.

Die Ergebnisse der Studie könnten dazu führen, dass die Weltgesundheitsorganisation WHO ihre Bewertung elektromagnetischer Felder als «möglicherweise krebserregend» revidieren wird.

(red.)

veröffentlicht: 9. Januar 2022 07:51
aktualisiert: 9. Januar 2022 08:39
Quelle: PilatusToday

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