«International Day of Tolerance»

Immer mehr Kinder sind von Cybermobbing betroffen: 10 Tipps, was Eltern tun können

16.11.2021, 11:34 Uhr
· Online seit 16.11.2021, 09:41 Uhr
Jedes Jahr am 16. November wird der «International Day of Tolerance» gefeiert. Dabei geht es darum, die gegenseitige Toleranz und Akzeptanz zu fördern. Die Schweiz gehört europaweit zu den Ländern, die am stärksten von Cybermobbing betroffen sind. Pro Juventute hat darum 10 Tipps ausgearbeitet, wie Eltern ihre Kinder unterstützen können.
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1. Über Cybermobbing sprechen

Es ist wichtig, dass Eltern ihre Kinder darauf ansprechen, wenn sie im Internet gemobbt werden. Denn jedes vierte betroffene Kind schweigt aus Scham und Angst, dass es schlimmer wird. Die Eltern sollen aber auch über das Thema Cybermobbing sprechen, damit ihre Kinder nicht zu potenziellen Tätern werden.

2. Schnell reagieren

Je länger geschwiegen wird, desto schlimmer kann die Mobbing-Situation für das Kind oder den Jugendlichen werden. Daher gilt für Eltern: Schnell etwas dagegen unternehmen.

3. Von Schuldgefühlen entlasten

Die meisten Betroffenen suchen die Schuld bei sich. Eltern sollten ihren Kindern klar machen, dass dem nicht so ist. Und das «Opfer» sollte auf keinen Fall mitverantwortlich gemacht werden. Sätze wie «Du hättest das Foto halt nicht in den Chat stellen sollen» sind zu vermeiden.

4. Unterstützung anbieten

Ein Anzeichen für Mobbing ist, wenn sich das Kind zurückzieht und bedrückt ist. In dem Moment sollten Eltern nachfragen und dem Kind zu verstehen geben, dass sie helfen wollen.

5. Klare Signale setzen

Cybermobbing sollte nicht toleriert werden. Betroffene sollten der mobbenden Person mit klaren Sätzen zu verstehen geben, dass man zu weit geht. Beispiel: «Ich finde das nicht lustig. Hör bitte auf damit.» Wichtig ist dabei, selbst nicht emotional zu reagieren. Das stachelt das Gegenüber nur noch weiter an.

6. Vorfälle melden

Eltern können ihren Kindern dabei helfen, die mobbende Person zu stoppen. Indem sie beispielsweise die Social-Media-Profile sperren lassen. Vorfälle sollten den Betreibern der Plattform gemeldet werden.

7. Beweise dokumentieren

Der Tipp spricht für sich. Fotos oder Chatverläufe sollten immer als Beweis gespeichert werden. So kann man den Mobbingvorfall belegen.

8. Die Schule informieren

Oft passieren Vorfälle im Schulumfeld, da Mobbing meist in einer Gruppe vorkommt, die über längere Zeit besteht. Deshalb empfiehlt es sich, mit der Lehrperson oder der Schulsozialarbeit Kontakt aufzunehmen.

9. Sich an die Polizei wenden

Gegen Cybermobbing gibt es kein spezielles Gesetz. Trotzdem sind verschiedene Handlungen unzulässig und strafbar. Eine Anzeige ist jedoch nicht immer zielführend und kann die Situation noch verschlimmern. Es wird dennoch empfohlen, sich an die Polizei zu wenden, um herauszufinden, was machbar ist.

10. Positives Selbstbild fördern

Gerade in sozialen Netzwerken werden Idealbilder vermittelt, die oft nicht der Realität entsprechen. Eltern wird daher geraten, dies ihren Kindern zu erklären. Ein Jugendlicher sollte zu seinen Eigenheiten stehen können und sich nicht verstecken müssen. 

(red.)

veröffentlicht: 16. November 2021 09:41
aktualisiert: 16. November 2021 11:34
Quelle: PilatusToday

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