Mangellage im Winter?

Energie-Sparkampagne: «Wenn das nicht reicht, brauchts Verbote»

31.08.2022, 17:19 Uhr
· Online seit 31.08.2022, 14:56 Uhr
Der Bundesrat stellte am Mittwoch seine Energiespar-Kampagne vor. Und betonte die Wichtigkeit der Bevölkerung. Nur gemeinsam könne man eine Mangellage im Winter verhindern. Die wichtigsten Punkte in der Übersicht.
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Was ist das Motto der Kampagne?

Der Bundesrat hat am Mittwoch eine Sparkampagne im Hinblick auf einen befürchteten Energiemangel im Winter gestartet. Mit einfachen Tipps will er die Bevölkerung zum freiwilligen Energiesparen bringen.

Die Kampagne führt der Bund zusammen mit Kantonen und Wirtschaft durch, wie die Landesregierung mitteilte. Über 40 Partner machen mit. Ziel ist es, dass so viele Privathaushalte und Firmen die Massnahmen freiwillig umsetzen, dass es gar nicht erst zu einem Energiemangel kommt.

Was ist das Ziel der Kampagne?

Energieministerin Simonetta Sommaruga hat angesichts des drohenden Mangels an Strom und Gas in kommenden Winter zu einem gemeinsamen Effort beim Energiesparen aufgerufen. «Ich bin überzeugt, gemeinsam können wir viel erreichen», sagte sie am Mittwoch an der Medienkonferenz in Bern.

Oberstes Ziel des Bundesrats sei, dass gar nicht erst ein Mangel entstehe, betonte die Bundesrätin bei der Vorstellung der Kampagne unter dem Motto «Energie ist knapp. Verschwenden wir sie nicht.»

Was kann man konkret tun?

Schon einfache Massnahmen wie das Benutzen eines Wasserkochers statt einer Pfanne könnten viel bewirken, betonte sie. Jeder und jede könne etwas beitragen. Die Kampagne komme zum richtigen Zeitpunkt: Nun seien die Menschen aus den Ferien zurück, und im Herbst beginne die Heiz-Saison.

Die Kampagne sei bei Verbänden und Organisationen breit abgestützt, sagte Sommaruga. Zugleich verteidigte sie die Politik der Landesregierung. Der Bundesrat habe in kürzester Zeit Nägel mit Köpfen gemacht. Die Massnahmen kämen nicht irgendwann, sie seien rechtzeitig parat.

Wer hilft bei der Kampagne mit?

Die Kampagne hat der Bund mit den Partnern aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft und öffentlicher Hand erarbeitet. Die 40 beteiligten Akteure schliessen sich im weiteren zu einer «Energiespar-Allianz» zusammen. Diese soll im Lauf des Winters immer breiter werden.

Welche Massnahmen können helfen?

Die Kampagne ergänzt die vom Bundesrat getroffenen Massnahmen, wie dieser schrieb. Dazu gehören etwa zusätzliche Reserven bei Gas und Strom. Zudem legte die Landesregierung für das Winterhalbjahr beim Gas ein freiwilliges Sparziel von 15 Prozent fest.

Darunter fallen das Absenken der Heiztemperatur, geringerer Warmwasserverbrauch, das Abschalten elektrischer Geräte oder der Beleuchtung oder das energiesparende Kochen und Backen. Die Kampagne visualisiert die Tipps mit Wärmebildern, die zeigen, wie rasch Energie verpuffen kann.

Die meisten Empfehlungen dürften bekannt sein, hiess es weiter. Die Kampagne soll sie wieder in Erinnerung rufen. Zugänglich sein werden die Informationen auf der Internetseite «nicht-verschwenden.ch», auf Plakaten, in Inseraten und auf den Social-Media-Kanälen des Bundes. Die Partnerorganisationen nutzen die eigenen Kanäle.

Die Kampagne ist Teil der Winter-Energiespar-Initiative der beiden Eidgenössischen Departemente für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) sowie für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF).

Der Liveticker der Pressekonferenz zum Nachlesen:

(jaw/sda)

veröffentlicht: 31. August 2022 14:56
aktualisiert: 31. August 2022 17:19
Quelle: Today-Zentralredaktion

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