Preisaufschläge

Jetzt ist auch das Brötchen am Kiosk teurer geworden

· Online seit 10.09.2022, 14:58 Uhr
Etwa für Schoggi-Brötchen am Kiosk haben die Preise um über 30 Rappen aufgeschlagen. Laut Konjunkturforscher Alexis Bill-Körber handelt es sich um einen Nachholeffekt. Ein Stopp der Preisanstiege sei bis Ende Jahr nicht in Sicht.
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Mit dem neuen Monat müssen Kundinnen und Kunden an Schweizer Kiosken für gewisse Produkte tiefer ins Portemonnaie greifen. «Das Brötchen kostet jetzt 30 Rappen mehr. Ich habe das neue Preisschild noch nicht angebracht», machte eine Verkäuferin etwa am Kiosk beim Bahnhof Oerlikon eine Kundin aufmerksam, die mit einem Schoggi-Brötchen in der Schlange vor der Kasse stand.

Bisher kostete das betreffende Produkt 1,45 Franken. Die Valora Management AG bestätigt den Preisaufschlag. «Per Anfang September hat das Schoggi-Brötchen im Offenverkauf von 1,45 Franken auf 1,80 Franken aufgeschlagen», sagt Martin Zehnder, Senior Corporate Communications Manager. Damit sei es immer noch auf Preisniveau der Konkurrenz.

Gestiegene Rohstoffpreise seien Grund

Das Schoggi-Brötchen ist aber nicht das einzige Produkt, das seit September mehr kostet. «Auch bei fünf weiteren Bäckereiprodukten kam es bei K Kiosk zu Preisveränderungen», sagt Zehnder. Grund dafür seien die angesichts der Entwicklung der Gesamtwirtschaftslage gestiegenen Rohstoffpreise unter anderem für Weizen und Milch.

Im August kündigte der Grossverteiler Coop Preisanpassungen bei Milchprodukten und Schleckwaren an. Bei den meisten Produkten wie Butter, Emmi Caffè Latte oder Joghurt stiegen die Preise um fünf Rappen. Um einen halben Franken aufgeschlagen hat dagegen der Lätta Classic. Ein Beutel Haribo Phantasia ist neu zehn Rappen teurer.

«Das Leben wird teurer»

Die Inflation beträgt in der Schweiz aktuell über drei Prozent. «Das Leben wird wegen des Ukraine-Kriegs teurer», sagt Alexis Bill-Körber, der bei der Basler Arbeitsgruppe für Konjunkturforschung (BAK) auf Konjunkturprognose spezialisiert ist. Bei vielen Produkten mit gestiegenen Preisen wie etwa den Backwaren am Kiosk handle es sich um einen Nachholeffekt. «Bei diesen Produkten schlagen sich die nicht zuletzt wegen des Kriegs erheblich gestiegenen Vorleistungskosten erst jetzt in den Preisen nieder.»

Müssen sich die Konsumentinnen und Konsumenten nun darauf gefasst machen, dass der Preis für ein Gipfeli vom Kiosk bald ins Unermessliche steigt? Solche Entwicklungen schliesst Bill-Körber aus. Ein Stopp der Preisanstiege sei bis Ende Jahr derzeit zwar nicht in Sicht. «Wir rechnen aber damit, dass sich die Preisaufschläge etwa bei den Kiosk-Backwaren nicht mehr mit diesen Sprüngen fortsetzen werden.» Für das nächste Jahr prognostiziert er bei diesen Kategorien Preissteigerungen von unter zwei Prozent.

Positive Nachrichten

Mehr Sorgen bereiten Bill-Körber die Energiepreise. «Massiv anziehen werden die Energiepreise, insbesondere beim Strom.» Da sich die Konsumenten den Strompreisen nicht entziehen könnten, gingen diese stark ins Geld.

Es gibt aber auch positive Nachrichten. Aufgrund der Lieferengpässe in der Pandemie erhöhten sich die Preise für Möbel und Fahrzeuge stark. Bill-Körber geht davon aus, dass die Preise dieser Waren in den nächsten Monaten auf das ursprüngliche Niveau sinken.

veröffentlicht: 10. September 2022 14:58
aktualisiert: 10. September 2022 14:58
Quelle: Today-Zentralredaktion

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