Juso fordert Netflix auf, «365 Days» zu entfernen
«Der Erfolg des Filmes ist mir unerklärlich. Er verharmlost sexuelle Gewalt gegen Frauen. Er ist ein Schlag ins Gesicht all jener, die das erlebt haben,» sagt Juso-Präsidentin Ronja Jansen gegenüber «20 Minuten». Es sei problematisch, weil ein falsches Verständnis von Sexualität vermittelt werde. Nämlich, dass es okay sei, wenn ein Mann eine Frau unterdrücke. Deshalb fordert Jansen vom Streamingdienst, dass der Film aus dem Angebot gelöscht werde.
Internationale Kritik von feministischen Organisationen
Auch international hat der Streifen für Empörung gesorgt. Die Organisation Pro Empower forderte in einem Brief den Rückzug des Films. Sie kritisierte, dass der Film all das als normal darstelle, wogegen Feministinnen kämpften. Dies widerspricht jedoch den vielen weiblichen Anhängern auf TikTok und Instagram, die den Streifen feiern.
Umgang mit problematischen Inhalten lernen
Weniger problematisch als Jansen sieht es Philipp Ramming, Präsident der Schweizerischen Vereinigung für Kinder- und Jugendpsychologie. Jugendliche hätten einen unkomplizierteren Umgang mit der Sexualität. «Wenn die Jugendlichen sagen, für sie sei es halt bloss ein Film und sie hätten keine Probleme damit, dann meinen sie es genauso, und wir dürfen ihnen das glauben.»
Wichtiger sei für ihn, dass Jugendliche lernen, wie sie mit pornografischen und sadistischen Inhalten umgehen sollen und lernen, diese richtig einzuordnen.