Gasmangel

Kontrolliert die «Heizpolizei» bald unsere Zimmertemperatur?

· Online seit 26.08.2022, 12:00 Uhr
Der Bundesrat gibt bald Energie-Spartipps für den Winter. Wenn das Gas zu knapp wird, kann kann er auch vorschreiben, wie warm Schweizerinnen und Schweizer ihre Wohnungen heizen dürfen. Mit kühleren Wohnungen wäre der Mangel fast schon verhindert.
Anzeige

Bei der Frage rauchen momentan die Köpfe: Wie kommen wir mit Energiemangel durch den Winter? Industrie, öffentliche Verwaltung und auch die Haushalte sollen den Gasverbrauch drosseln. Momentan ist alles noch freiwillig. Konkret soll die Schweiz von Oktober bis März 15 Prozent Gas sparen.

Grösstes Spar-Potenzial in eigenen vier Wänden

In den nächsten Tagen folgt eine bundesweite Kampagne mit Spartipps. Bei einer Mangellage würden Appelle folgen. Und wenn sich die Situation weiter verschärft, sind Vorschriften dran. Dann könnte der Bundesrat bestimmen, wie warm es in Büros, öffentlichen Gebäuden oder Haushalten sein soll. Vor allem in Wohnungen könnte viel gespart werden, schreibt die «Luzerner Zeitung».

Auf Privatwohnungen falle 40 Prozent des Schweizer Gasverbrauchs. Vorsichtig gerechnet könne man mit einem Grad weniger Zimmertemperatur den Energieverbrauch bereits um bis zu sechs Prozent senken. Demnach könne den von Russland befeuerten Mangel lindern, wer die sein Zimmer nur noch auf 19 statt auf 23 Grad heizt. Kälter als 18 Grad dürfte es in der Wohnung aber nicht werden, dies gelte als Mangel.

Kommt die Polizei kontrollieren?

Doch wer kontrolliert, wenn es eine maximale Heiztemperatur gibt? Gibt es dann eine «Heizpolizei»? Wirtschaftsminister Guy Parmelin vergleicht es mit einem anderen Fall: «Wir schicken keine Polizisten los, die kontrollieren, ob jemand in seinen eigenen vier Wänden Drogen konsumiert.» Es würden viel mehr die sozialen Kontakte eine Rolle spielen. Ähnlich sei es auch während der Pandemie gewesen, als in Privatwohnungen maximal zehn Personen beisammen sein durften.

(log)

veröffentlicht: 26. August 2022 12:00
aktualisiert: 26. August 2022 12:00
Quelle: Today-Zentralredaktion

Anzeige
Anzeige
redaktion@pilatustoday.ch