Massnahmenkatalog

Löhne, Renten, ÖV-Gutscheine – so wollen Gewerkschaften die Teuerung bekämpfen

· Online seit 23.06.2022, 09:53 Uhr
Der Gewerkschafts-Dachverband Travailsuisse hat ein Massnahmenpaket zur Bekämpfung der Teuerung vorgelegt. Es soll vor allem Schweizerinnen und Schweizer mit geringen Einkommen zugute kommen. Angesetzt wird auf Einkommens- und Kostenseite.
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Travailsuisse will Arbeitnehmende mit tiefen Einkommen stärker entlasten. Die Inflation treffe Geringverdiener überdurchschnittlich stark, argumentierte der Gewerkschaftsdachverband am Donnerstag vor den Medien.

Löhne, Renten und Ergänzungsleistungen erhöhen

Insgesamt umfasst der von Travailsuisse ausgearbeitete Massnahmenkatalog 18 Punkte. Darunter etwa die Forderung nach Lohnerhöhungen für tiefe Einkommen, die über die Teuerung hinausgehen. Zudem sollen Renten, Normalarbeitsverträge und Ergänzungsleistungen an die Teuerung angepasst werden.

Ein spezielles Augenmerk richtete Travailsuisse auf «Frauenlöhne», der Gewerkschaftsdachverband forderte deshalb insbesondere mehr Lohn in Branchen, in denen überdurchschnittlich viele Frauen beschäftigt sind.

Erleichterungen für Mieter und Pendler

Auch auf der Kostenseite hielt Travailsuisse diverse Massnahmen für angezeigt. Im Forderungskatalog fanden sich etwa Massnahmen gegen hohe Mieten, einen Ausbau der Prämienverbilligung sowie ein ökologisches Investitionsprogramm für Mietwohnungen.

Um geringverdienende Pendlerinnen und Pendler zu entlasten, sollen zudem Mobilitätsgutscheine ausgestellt werden. Das sei ein Kompromiss zwischen einer starken Vergünstigung des öffentlichen Verkehrs und einer Senkung der Treibstoffpreise, so Travailsuisse. Gegen eine Senkung der Benzinpreise sprechen laut Travailsuisse umweltpolitische Gründe.

Teuerung trifft vor allem Geringverdienende

Die Massnahmen sollen laut Travailsuisse hauptsächlich Geringverdienende entlasten. Diese würden durch die Inflation besonders stark getroffen. Zudem würden ärmere Haushalte einen grösseren Anteil des Haushaltseinkommens für Güter und Dienstleistungen ausgeben, die speziell von der Teuerung betroffen sind - etwa Mobilität, Mieten, Nahrungsmittel und Krankenkassenprämien.

Die Schweizer Nationalbank (SNB) prognostizierte für 2022 eine Jahresinflation von 2,8 Prozent. Neben des Ukraine-Kriegs werden Lieferkettenprobleme aufgrund der Covid-Pandemie als Gründe für die Teuerung angegeben. Um die Inflation zu drosseln, hat die SNB vor einer Woche den Leitzins erhöht.

(sda/osc)

veröffentlicht: 23. Juni 2022 09:53
aktualisiert: 23. Juni 2022 09:53
Quelle: Today-Zentralredaktion

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